: Fliegt der nächste Chef?
Flughafen Spekulationen um Rausschmiss von BER-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld
Nach der Entlassung des Technik-Chefs am BER wächst der Druck auf Airport-Chef Karsten Mühlenfeld. Ihm drohe der Rauswurf, in Gesellschafterkreisen werde bereits „intensiv über einen Nachfolger gesprochen“, schreibt der Tagesspiegel. Die Entlassung von Technik-Chef Jörg Marks werde als unabgestimmter Alleingang Mühlenfelds angesehen. Die Reaktionen am Wochenende stärkten Mühlenfeld nicht den Rücken.
Der Flughafen-Chef hatte den Personalwechsel am Donnerstag bekannt gegeben. Als neuen Bauleiter holte er den früheren Bahn-Manager Christoph Bretschneider in die Geschäftsführung. In einem Tagesspiegel-Interview vom Wochenende sagte Mühlenfeld, er habe „schon seit ein paar Wochen“ Ersatz für Marks gesucht, „und das war mindestens dem Anteilseigner Berlin bekannt“. Senatssprecherin Claudia Sünder wies dies jedoch zurück: „Dem widersprechen wir. Die Anteilseigner sind von der Personalentscheidung Mühlenfelds in dieser Woche völlig überrascht worden.“
Berlins CDU-Generalsekretär Stefan Evers verlangte daraufhin, den „offenen Widerspruch“ lückenlos aufzuklären. Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) wollte sich am Sonntag nicht zu der Diskussion äußern. Ihr Pressesprecher, Lars Wagner, verwies auf Mühlenfelds Zeitungsinterview, das weiterhin gelte. Darin sagt der Geschäftsführer, Marks’ Entlassung sei nötig gewesen, um den Airport zügig fertig zu bauen.
Der Bund als dritter BER-Gesellschafter neben Berlin und Brandenburg hat wegen der Personalentscheidung eine Sondersitzung des Aufsichtsrats beantragt. An ihr sei auch das Land Berlin interessiert, sagte Sünder. Die nächste reguläre Sitzung des Kontrollgremiums steht am 17. März an.
„Nichts gelernt“
Brandenburgs Grüne teilten die Kritik am Flughafenchef. „Es ist klar, dass der Aufsichtsrat nach Mühlenfelds Alleingang über seine Zukunft befinden wird“, meinte der Vorsitzende der Landtagsfraktion, Axel Vogel. „Auch er scheint aus der Vergangenheit nicht gelernt zu haben, dass man während eines laufenden Rennens nicht die Pferde austauscht.“ Vogel forderte die FBB auf, Technikchef Marks zurückzuholen. (dpa)
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