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Anklage wegen Feuerattacke in U-Bahnhof

Sechs Jugendliche und junge Männer, die an Weihnachten einen schlafenden Obdachlosen anzünden wollten, werden wegen versuchten Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft erhob ihre Anklage vor einer Jugendkammer des Landgerichts, wie sie am Donnerstag mitteilte. Sie wirft den jungen Flüchtlingen zwischen 16 und 21 Jahren vor, mehrere brennbare Gegenstände „in unmittelbarerer Nähe des Kopfes“ des Obdachlosen angezündet zu haben. Das Opfer lag auf einer Bank im U-Bahnhof Schönleinstraße.

Laut der Klage sollen die Beschuldigten „erkannt und billigend in Kauf genommen haben, dass der schlafende Geschädigte durch ungehindertes Ausbreiten des Feuers qualvoll hätte verbrennen können“. Nur die Hilfe von Fahrgästen einer direkt nach der Tat einfahrenden U-Bahn habe ein Ausbreiten der Flammen verhindern können. Das Opfer, ein 37-jähriger Mann aus Polen, blieb unverletzt. Einem 17-jährigen Begleiter wirft die Staatsanwaltschaft unterlassene Hilfeleistung vor, „weil er sich vom Tatort entfernt haben soll, ohne etwas gegen die Ausbreitung des Feuers zu unternehmen oder Hilfe herbeizuholen“. (dpa)

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