: Bremer Schlachthof insolvent
Arbeit Ver.di fordert adäquate Jobs für Fachpersonal
Der Schlachthof in Bremen-Oslebshausen ist pleite. Am 27. Januar erfuhren die MitarbeiterInnen, dass dies ihr letzter Arbeitstag sei – eine Vorabinformation hatte es nicht gegeben. Der privat betriebene Schlachthof befand sich zwar seit Herbst 2016 in der Insolvenz, allerdings hoffte die Gesundheitssenatorin bis zuletzt noch auf einen Investor. Daher habe man die MitarbeiterInnen nicht frühzeitiger informieren können, sagte Behörden-Sprecherin Christina Selzer der taz.
Die Schlachter sind jetzt regulär arbeitslos. Anders sieht es bei den amtlich bestellten TierärztInnen und FachassistentInnen aus: Sie sind Angestellte des öffentlichen Dienstes, ihnen kann daher nicht ohne Weiteres betriebsbedingt gekündigt werden. „Nicht mehr benötigtem Personal muss laut Dienstvereinbarung ein adäquater Einsatz in einem anderen Bereich zugesichert“ werden, sagt Ver.di-Gewerkschaftssekretärin Sigrid Leidereiter. Das ist bislang aber nicht passiert. „Unser Vorwurf ist“, sagt Leidereiter weiter, „dass niemand, der in der Verantwortung steht, sich um die Mitarbeiter kümmert.“
„Die arbeitsrechtliche Situation ist komplex“, bestätigt Selzer, man werde sich aber nun mit dem für das Personal zuständige Finanzressort abstimmen, „um soziale Härten zu vermeiden“. Karolina Meyer-Schilf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen