: Vorbild Eier-Kennzeichnung
Fleisch Niedersachsens Agrarminister Meyer will eine verbindliche Tierwohl-Etikettierung
Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will sein schon vielfach angekündigtes Konzept eines freiwilligen staatlichen Tierwohl-Labels Ende Januar auf der Grünen Woche in Berlin vorstellen. Es soll das Fleisch von Tieren kennzeichnen, deren Haltungsbedingungen über dem gesetzlichen Standard liegen.
Meyer dagegen plädiert für eine verpflichtende Kennzeichnung wie bei Eiern: Diese müssen seit 2005 als aus Öko-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung stammend ausgewiesen werden. Auch für Fleisch könne es vier Stufen geben, sagte Meyer. Die Grundstufe wäre die Haltung nach gesetzlichen Standards, danach käme eine deutlich bessere Unterbringung – etwa mit 30 Prozent mehr Platz im Stall. Zwei weitere Kategorien sollen Fleisch von Tieren mit Außenauslauf sowie aus Ökohaltung kennzeichnen. „Das Ganze staatlich kontrolliert und einheitlich, sodass der Verbraucher sich darauf verlassen kann.“ Niedersachsen hat zum Jahreswechsel den Vorsitz der Agrarministerkonferenz von Mecklenburg-Vorpommern übernommen.
Ernährungsreferentin Britta Schautz vom Verbraucherzentrale Bundesverband findet Meyers Vorschlag gut. Eier aus Käfighaltung seien verschwunden, weil die Verbraucher diesen Umgang mit Tieren nicht mehr wollten. „Auch beim Fleisch könnten die Produzenten so zu Veränderungen gezwungen werden“, sagte Schautz.
Gabi von der Breite, Sprecherin des Landvolks Niedersachsen, dagegen sagte, eine Anlehnung an den Eiermarkt verbiete sich, weil Fleisch in einem völlig anderen Preis- und Verwertungssegment liege. In der Tierwohldebatte sähen sich die Landwirte täglich mit neuen Forderungen konfrontiert.
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