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Im Advent Kunst kaufen

KarriereHochschulgalerien sind nicht nur Schutzraum für Nachwuchskünstler. Sie zeigen und verkaufen auch Werke von Studentenund Lehrenden

Fast alle der 21 Kunsthochschulen in Deutschland haben eigene Galerien, und die meisten präsentierten Arbeiten von Studierenden und Absolventen. „Das ist in gewisser Weise ein Schutzraum. Es geht nicht um das Verkaufen, sondern um das Entwickeln und Verwirklichen eigener künstlerischer Vorstellungen“, sagt Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) und im Vorstand des Bundesverbandes Hochschulgalerien.

Der hat sich vor einem Jahr gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen den Kunsthochschulen fördern. Ein erstes Ergebnis ist die Ausstellung „Nie Solo Sein – Sequenzen von Comic bis Trickfilm“ in Bremen: Erstmals zeigt eine Hochschulgalerie die Arbeiten von Studierenden verschiedener deutscher Kunsthochschulen.

Die Galerien der Hochschulen sind nicht der einzige Versuch, junge Künstler bekannt zu machen. Jährlich organisieren Kunsthochschulen Rundgänge, bei denen Studierende Werke vorstellen und teilweise zum Kauf anbieten.

Auch im Advent gibt es besondere Veranstaltungen: Die Braunschweiger Hochschulgalerie veranstaltet einen Kunstmarkt, und auf der Designmesse „Vom guten Geschmack“ bieten Studierende aus Hildesheim und anderen Hochschulen ihre Kunstobjekte an, hoffen auch auf Kontakte zu Galeristen und Sammlern.

Eine Hoffnung, die Andy Kassier nicht teilt. Er studiert im neunten Semester an der Kunsthochschule für Medien Köln. „Von außen kommen nur wenige Leute in die Hochschule, um sich Arbeiten anzusehen. Deswegen ist es wichtig, woanders auszustellen“, sagt Kassier. Seine Kunst ist, in einer Gruppenausstellung, derzeit im Kunstmuseum Celle zu sehen.

„In einer Institution hat man mehr konzeptionelle Freiheiten als in einer privaten Galerie, wo man seine Arbeit dem Markt anpasst“, so Kassier. Er muss meist Geld für seine Ausstellungen mitbringen: Die in Celle präsentierten Objekte, die sich ironisch mit dem Starkult auseinandersetzen, haben ihn rund 5.000 Euro gekostet. Den Besuchern bietet Kassier künstlerisch verfremdete Merchandising-Artikel mit seinem Konterfei an. Damit etwas Geld in die Kasse kommt. Joachim Göres

Ausstellung „Nie Solo Sein – Sequenzen von Comic bis Trickfilm“, Bremen, Galerie der Hochschule für Künste (Dechanatstr. 13–15): 25. 11.–4. 12.

Kunstmarkt der Braunschweiger Hochschulgalerie (Johannes-Selenka-Platz 1: 26. 11., 10–16 Uhr

Designmesse in der Hildesheimer Kulturfabrik Löseke (Langer Garten 1): 4. 12., 11–19 Uhr

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