: Deutsche Verleger protestieren in Istanbul
TÜRKEI Kundgebung vor dem Frauengefängnis zur Unterstützung der Autorin Aslı Erdoğan
Begleitet von weiteren Verlegern und Schriftstellern, darunter Ilja Trojanow und Christoph Links, forderte Skipis die türkische Regierung auf, Presse und Meinungsfreiheit wiederherzustellen.
Vor dem abgelegenen Gefängnis hatten sich einige Unterstützer von Aslı Erdoğan, die dort regelmäßig an zwei Tagen in der Woche eine Mahnwache abhalten, eingefunden, um die deutschen Besucher zu treffen. Die Staatsgewalt war zwar anwesend, hielt sich aber diskret im Hintergrund.
Auf der Buchmesse selbst finden einige Diskussionsveranstaltungen statt, bei denen deutsche Verleger Gelegenheit haben, sich mit ihren türkischen Kollegen auszutauschen. Nach größeren Auseinandersetzungen im Vorfeld konnte der türkische Buchhandel durchsetzen, dass auch ein Stand zu Freiheit der Presse aufgebaut werden konnte.
Die Staatsanwaltschaft hat erst vor wenigen Tagen ihre Anklage gegen Aslı Erdoğan bekannt gegeben. Stimmt das zuständige Gericht zu, wird die Schriftstellerin wegen „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ mit einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe bedroht. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte am Montag, die Türkei wolle „sämtliche kritische Stimmen im Land zum Schweigen bringen“.
Jürgen Gottschlich
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