Räumung in Calais abgeschlossen:
Keine Flüchtlinge mehr im Dschungel
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Räumung in Calais abgeschlossen: Keine Flüchtlinge mehr im Dschungel
Dramatische Stunden in Calais: Im Flüchtlingscamp lodern Flammen auf, die letzten Bewohner verlassen die notdürftigen Behausungen.
Der Einsatz geht zu Ende
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Calaisdpa | Alle Flüchtlinge haben wegen starker Brände das Lager im nordfranzösischen Calais verlassen. „Das Lager ist endgültig leer“, sagte die Präfektin des Départements Pas-de-Calais, Fabienne Buccio, am Mittwoch dem französischen Nachrichtensender BFMTV.
Im Lager hatte es bereits in der Nacht gebrannt; die Flammen loderten in den Mittagsstunden wieder auf. Über dem Areal stiegen schwarze Rauchwolken auf.
Das slumartige Flüchtlingslager am Ärmelkanal wird seit Montag von den Behörden geräumt. Etwa 5.000 Flüchtlinge seien bereits registriert und in sichere Unterkünfte gebracht worden, sagte Buccio. Etwa 1.000 Menschen warteten noch vor dem Transitzentrum unweit des Lagers. Ursprünglich sollte die Räumung eine Woche lang dauern.
„Das ist ein wichtiger Augenblick“, sagte die Präfektin. „Der Einsatz geht zu Ende.“ Sie berichtete, dass vier Flüchtlinge wegen des Verdachts der Brandstiftung vorläufig festgenommen worden seien.
„Dschungel“ von Calais geräumt
Ein verbranntes Fahrrad zwischen den Resten des geräumten „Dschungels“ in Calais.
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Die Räumung des Flüchtlingslagers „Dschungel“ im französischen Calais fand mit einem Großaufgebot der Polizei statt.
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Viele beugen sich den Autoritäten ...
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... und lassen sich freiwillig für weiterführende Aufnahmezentren in ganz Frankreich registrieren, ...
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... andere protestieren gegen die Zwangsmaßnahme und werden mit Tränengas zurückgedrängt.
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Einige schauen auf ihr Zuhause zurück und hoffen auf eine bessere Zukunft.
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Der „Dschungel“ galt manchen als größter Slum Westeuropas, anderen als selbstverwaltetes Camp voller Solidarität. Er war wohl beides. Das Lager war eine Ansammlung von Zelten, Hütten und Containern, in denen Flüchtlinge lebten, die vom europäischen Festland nach Großbritannien wollten.
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Zwischen 4.000 und 6.000 Menschen lebten im „Dschungel“ am Rand der französischen Hafenstadt Calais. Genaue Zahlen gibt es nicht, die Fluktuation war hoch. Vor allem Sudanesen, Eritreer, Afghanen, Iraner, Iraker und Pakistaner drängt es nach Großbritannien – meist weil dort bereits Angehörige und Freunde leben.
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Das Camp in dieser Form gab es seit dem Jahr 2012. Männer, Frauen und Kinder hatten dort eine eigene Stadt aufgebaut – mit einer Kirche, einer Moschee, einem Supermarkt, sanitären Anlagen und einem Fußballplatz. Auch in den Jahren zuvor gab es dort ähnliche Camps, die aber immer wieder auf Anweisung der Behörden zerstört wurden.
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Täglich entstanden neue Unterkünfte. Doch jeder wusste: Niemand kommt nach Calais, um zu bleiben. Wer weiter will, will ...
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... hierhin: zum Eurotunnel und von da nach Großbritannien. Allerdings sind alle Zugänge zum Eurotunnel ...
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... wie auch die Zufahrt zum Fährhafen Hochsicherheitsbereiche. Zäune, manche auch elektrisch geladen, und Natodraht sollen Flüchtlinge fernhalten.
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Hinzu kamen Hundertschaften der Polizei, die immer wieder rigide gegen Flüchtlinge vorgingen.
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Auch Tränengas wurde eingesetzt, um Flüchtlinge von den Zäunen fernzuhalten.
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Das gelang nicht immer und überall. Wer sich einen Platz in einem LKW sicherte oder auf einen fahrenden Güterzug aufsprang, hatte weitere Gefahren vor sich. Viele Flüchtlinge kamen im Tunnel zu Tode, sie wurden überfahren, zerquetscht, fielen vom Zug, wurden Opfer eines Stromschlags oder erstickten.
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Im Jahr 2000 wurden Fahrzeuge, die von Calais aus nach Großbritannien übersetzten, noch geröntgt. Mittlerweile kommen Bewegungssensoren, Wärmetechnologie und Gasmessgeräte zum Einsatz, die den Ausstoß von Kohlendioxid erfassen. Flüchtlinge ziehen sich deswegen Plastiktüten über den Kopf; manche ersticken dabei.
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Längst haben sich Flüchtlinge, die nach Großbritannien wollen, auch andere Wege gesucht, um zum Ziel zu gelangen. Etwa das französische Dunkerque.
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Ein Soli-Graffito des britischen Künstlers Banksy gegenüber der französischen Botschaft in London, das den Tränengaseinsatz gegen Flüchtlinge in Calais kritisiert, wird abgedeckt, ...
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... dabei ist doch klar: Bretter, Zäune, Polizisten, Behördenschikanen, Abrissbagger, Tränengas und Neonazis werden den Traum von einem besseren Leben nicht verhindern.
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Alle Migranten seien freiwillig zu dem Transitzentrum gekommen, sagte Buccio. Von dort aus werden die Menschen mit Bussen in Aufnahmezentren in ganz Frankreich gebracht. Vor der Räumung hatte der größte Slum Frankreichs nach Behördenangaben rund 6.500 Bewohner.
Bereits in der Nacht waren leere Hütten in Flammen aufgegangen. Gasflaschen explodierten. Dabei wurde ein Flüchtling leicht verletzt, wie der Radiosender France Inter berichtete.
Arbeiter rissen weiter Zelte und Behelfsunterkünfte ein. Dazu soll nun auch schweres Gerät eingesetzt werden.
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