Folgen der Digitalisierung: Sparen bei der Morgenpost
Dumont-Konzern plant bei „Mopo“ ein Viertel der Stellen abzubauen. Nach Einschätzung des Betriebsrats trifft es vor allem die Politikredaktion
Nach Einschätzung des Betriebsrats werden vor allem Stellen in der Politikredaktion betroffen sein. So soll wohl eine „Optimierung“ der Zusammenarbeit zwischen den DuMont-Blättern Berliner Zeitung, Berliner Kurier, Kölner Stadtanzeiger und Kölner Express angestrebt werden. Da dies rechnerisch jedoch nicht ausreiche, werden auch Stellen in der Lokalredaktion betroffen sein.
Hintergrund ist auch eine weitere Fokussierung auf den Digitalbereich. „Wir gehen davon aus, dass die Produktion der Inhalte und das Schreiben stark getrennt wird, sodass vermutlich ein Newsdesk per Knopfdruck für die Kanalbelieferung sorgt und eine kleine Produktionseinheit hart schuften muss für die beiden Kanäle Print und Online“, schreibt der Betriebsrat. „In der Stadt Hamburg ergeben sich 90 Prozent unseres Umsatzes aus der Printausgabe, deshalb muss immer eine Doppelstrategie verfolgt werden.“
Bereits im vorigen Jahr hatte es erhebliche Einschnitte bei der Mopo im Rahmen der Restrukturierungsvorgaben des Eigners Presse- und Medienhaus GmbH & Co KG in Berlin gegeben, an dem DuMont mit 65 Prozent die Mehrheit hält. Die Hamburger DJV-Landesvorsitzende Marina Friedt kritisiert die DuMont-Pläne. „Die Mopo ist eine wichtige Stimme im Hamburger Medienmarkt. Sie braucht keine weiteren Einsparungen, sondern Investitionen in eine starke, kompetente und motivierte Redaktion.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag