Die sich die Globuli geben

Skeptiker-Demo

Homöopathie kommt gleich nach Kobold- oder Elfenglauben. So sehen es die „Skeptiker“ der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), weswegen sie gegen die Sache vorgehen wollen. „Nix dran, nix drin“ wird auf den Plakaten stehen, während Menschen am Sonntag an Hamburgs Jungfernstieg Globuli einnehmen, um hernach zu feixen, weil sie nicht umkippen.

Nun räumt Organisatorin Caroline Snijders ein, dass dieses Prozedere der homöopathischen Praxis widerspricht. Denn die basiert darauf, verdünnte Stoffe über längere Zeit einzunehmen. „Aber die Aktion ist ja auch kein wissenschaftliches Experiment“, sagt sie. „Sondern eine PR-Aktion, um auf das Problem aufmerksam zu machen – und auf uns.“

Das hat die GWUP auch nötig: Ihre letzte Hamburger Demo 2011 wurde gestoppt, weil auch Kinder ganze Fläschchen Globuli geschluckt hatten. Diesmal sollen Kinder Gummibärchen bekommen – es sei denn, die Eltern bestehen darauf, dass die Kinder Globuli einnehmen. Bis Freitag hatten sich allerdings nur Erwachsene angemeldet, um gegen die „Irreführung“ durch Homöopathie zu protestieren.

Das ist in der Tat ein Streitthema, denn selbst die Studien, auf die der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte verweist, stehen in der Kritik. „Homöopathische Mittel gehören nicht in die Apotheke, sondern in die Drogerie zum Zuckerzeugs“, sagt Snijders. „Sie sind reine Placebos.“

Placebos nutzt aber auch die Schulmedizin, und manchmal wirken sie. Warum soll man Todkranken dann den Glauben an die Homöopathie nehmen? „Die Hoffnung sollen sie haben“, sagt Snijders. „Aber nicht mit so einem esoterischen Überbau.“ PS