: Der bauernschlaue Multimilliardär
USA Dokumente belegen: Donald Trump zahlte jahrelang keine Einkommenssteuer. Und das ganz legal
Die Enthüllungen werfen ein neues Schlaglicht auf Trumps Weigerung, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Der Kandidat hat darauf beharrt, dass er „wieder einmal“ eine Steuerprüfung habe und erst nach deren Abschluss seine Steuererklärungen veröffentlichen könne. Seine politischen Gegner spekulierten, dass er etwas verheimlichen wolle. Ihr Verdacht lautete, er habe entweder nur wenige oder gar keine Einkommenssteuern gezahlt, oder er habe seinen eigenen „sehr, sehr großen“ Reichtum maßlos übertrieben.
Nach der Enthüllung rechtfertigten mehrere prominente Männer aus Trumps Gefolgschaft, sein Vorgehen. Rudolph Giuliani, der republikanische Exbürgermeister von New York, nannte Trump ein „absolutes Genie“ wegen seines Umgangs mit dem Steuerrecht. Auch Chris Chistie pries Trumps Fähigkeit, in seinem eigenen Interesse mit dem Steuerrecht zu jonglieren, als wäre es ein Qualifikation für das Weiße Haus.
Seit der ersten Fernsehdebatte mit Hillary Clinton Ende September befinden sich Trumps Umfrageergebnisse im freien Fall. Bei der Debatte war er schlecht vorbereitet, beleidigte übergewichtige Blogger und eine ehemalige Miss Universum, schniefte, als hätte er gekokst, und tappte in jede Falle, die Clinton ihm aufstellte. Unter anderem beklagte Trump bei der Debatte auch, dass die Flughäfen in den USA „Dritt-Welt-Standard“ hätten, worauf seine Gegnerin erwiderte, dass er dafür mitverantwortlich sei, weil er keine Steuern zahle. Jetzt scheinen ihr die Enthüllungen über Trumps Steuertricksereien recht zu geben. Dorothea Hahn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen