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Lasst die Gespräche beginnen

Fahrplan Jetzt geht’s los. Am heutigen Mittwoch beginnen die Sondierungen zwischen der SPD und den anderen Parteien. Zuerst sind CDU und Linke an der Reihe, dann folgen Grüne und die FDP

von Uwe Rada und Stefan Alberti

Jetzt geht es also los. „Wir verschicken am Dienstag die Einladungen für die Sondierungsgespräche“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Montagabend nach der Sitzung des Landesvorstands. Am Mittwoch sollen dann die ersten Gespräche mit der CDU beginnen. Der Grund ist einfach, so Müller: „Die Reihenfolge geht nach den Ergebnissen der Parteien.“

Zuvor war noch darüber spekuliert worden, ob die SPD ohne Sondierungsgespräche sofort in die Koalitionsverhandlungen mit Linken und Grünen eintritt. Aber das war Müller wohl zu riskant gewesen. Sollten die Verhandlungen für Rot-Rot-Grün scheitern, gäbe es zumindest einen Gesprächsfaden für eine Deutschlandkoalition. Neben der CDU will die SPD am Freitag auch mit der FDP sondieren.

Wenn am Mittwoch um 11 Uhr die CDU-Spitze ins Rote Rathaus kommt, wird noch Frank Henkel dabei sein, der scheidende Spitzenkandidat, Landesvorsitzende und Innensenator der CDU. Auf SPD-Seite werden Michael Müller, Fraktionschef Raed Saleh, Vizelandesvorsitzende Barbara Loth sowie die Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler dabei sein. Während Schöttler als Müller-Vertraute gilt, zählen Saleh und Loth zum linken Lager.

Spannend dürfte es am Mittwochnachmittag werden, wenn die Linken-Delegation im Roten Rathaus eintrifft. Dann trifft die SPD nicht nur auf die drittstärkste Berliner Partei, sondern auch einen selbstbewussten Spitzenkandidaten Klaus Lederer, der alles daransetzen wird, in einer möglichen rot-rot-grünen Koalition die Handschrift der Linken deutlicher sichtbar zu machen als in den zehn Jahren Rot-Rot. Neben Lederer werden im Linken-Sondierungsteam auch Exsozialsenatorin Carola Bluhm, Fraktionschef Udo Wolf und Landesgeschäftsführerin Katina Schubert zugegen sein. Am Donnerstagvormittag sind dann die Grünen an der Reihe. Sie werden vertreten durch das Viererteam aus den beiden Fraktionsvorsitzenden Ramona Pop und Antje Kapek sowie den Landeschefs Bettina Jarasch und Daniel Wesener. „Wir sind geschlossen in den Wahlkampf gegangen und wir werden auch geschlossen weitermachen“, kündigte Jarasch an.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich Müller nun doch von Senatssprecherin Daniela Augenstein trennt. Sie war seit 2009 an seiner Seite, erst als Sprecherin der Berliner SPD, dann der von Müller geführten Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Bereits Ende August war darüber spekuliert worden, dass es zwischen beiden zu Konflikten gekommen sei. Das aber bestritt Müller. „Es gibt keine Form von Zerwürfnis oder Streit“, sagte er in der Pressekonferenz nach der Senatssitzung.

Die Entscheidung trafen die beiden nach seiner Darstellung gemeinsam schon zu Jahresbeginn, ohne dass Müller den genauen Zeitpunkt nennen konnte. Die jetzige Trennung statt erst bei Abwicklung des kompletten rot-schwarzen Senats begründete er damit, dass der Nachfolger von Anfang an dabei sein soll. Müller sprach von zwei Bewerbern und ließ die Möglichkeit offen, dass der Neue anders als bislang gar kein SPD-Parteibuch hat.

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