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Mann tötet Arzt in Klinik

Kriminalität72-jähriger Patient erschießt Arzt des Franklin-Klinikums und sich selbst

Ein Pa­ti­ent hat am Dienstag in einer Uni-Kli­nik in Steglitz einen Arzt er­schos­sen und sich an­schlie­ßend selbst ge­tö­tet. Die Tat löste einen Groß­ein­satz der Po­li­zei samt Spe­zi­al­ein­satz­kom­man­do (SEK) aus. Laut Po­li­zei gebe es keine Hin­wei­se auf einen re­li­giö­sen oder an­de­ren ter­ro­ris­ti­schen Hin­ter­grund der Tat.

Das At­ten­tat er­eig­ne­te sich gegen 13 Uhr in der Kli­nik für Mund-, Kie­fer- und Ge­sichts­chir­ur­gie des Ben­ja­min-Fran­klin-Kran­ken­hau­ses. Der Täter, ein 72-jähriger Mann aus Berlin, war bereits am Vortag in demselben Klinikum behandelt worden. Er schoss nach An­ga­ben der Po­li­zei mehr­fach auf den Arzt, einen 55-jährigen Kie­fer­or­tho­pä­den, und er­schoss sich danach selbst. Trotz einer Not­ope­ra­ti­on ver­starb der Arzt wenig spä­ter an den Ver­let­zun­gen.

Hintergründe unklar

Gut eine Stun­de nach Be­ginn des Ein­sat­zes ver­mel­de­te die Po­li­zei via Kurz­nach­rich­ten­dienst Twit­ter, sie habe die Lage unter Kon­trol­le: „Es gibt zum jet­zi­gen Zeit­punkt keine Hin­wei­se auf wei­te­re Ver­däch­ti­ge und einen wei­te­ren Täter.“ Über die Hin­ter­grün­de der Tat ist bis­her nichts be­kannt. Die Kri­mi­nal­po­li­zei er­mit­telt.

Das Ben­ja­min-Fran­klin-Kli­ni­kum in Ste­glitz, er­rich­tet in den 1960er Jah­ren, ge­hör­te frü­her zur Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin. Seit 2003 ist es Teil der Cha­rité; es hat rund 900 Betten. Die Kli­nik re­agier­te be­stürzt auf die Nach­richt vom Tod des Arz­tes: „Die Cha­rité ist in Ge­dan­ken bei den An­ge­hö­ri­gen, die ver­stän­digt wur­den, und trau­ert mit ihnen.“

Politiker geschockt

Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) sprach von einer „unfassbar niederträchtigen und grausamen Tat“. Er trauere mit den Angehörigen des Opfers und sei in Gedanken bei den Mitarbeitern des Klinikums, „die einen Kollegen verloren haben“. Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD), die auch Vorsitzende des Aufsichtsrates der Charité ist, zeigte sich geschockt. Der tödliche Angriff „auf einen unserer Ärzte“ habe an einem Ort stattgefunden, „an dem tagtäglich Menschenleben gerettet werden“. „Wir haben einen Kollegen und Mitarbeiter verloren“, sagte Senatorin Scheeres. (taz, dpa, epd)

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