EMtaz: Gruppe C: Deutschland – Ukraine: Die Mutter aller Weisheiten gewinnt

Deutschland ist eine Turniermannschaft? Scheint zu stimmen. Mit einem klaren Sieg über die Ukraine wird die Mannschaft der Favoritenrolle gerecht.

Gefallen, aber Held: Boateng Foto: dpa

Die Startbedingungen: Der Weltmeister greift ein. Damit beginnen aber auch schon die Probleme. Noch trunken vom großen Erfog in Brasilien, quälten sich die Deutschen durch die Qualifikation, die Vorbereitungsspiele waren eher zum Vergessen, Topspieler wie Marco Reus und Ilkay Gündogan fallen aus, Philip Lahm ist nicht mehr dabei. Wo die Mannschaft steht, weiß sie selbst nicht genau.

Die Ukrainer hat kaum jemand auf dem Zettel, mit Jewhen Konopljanka von FC Sevilla und Andrij Jarmolenko von Dinamo Kiew haben sie aber zwei schnelle Außen, die die neuformierte Abwehr der Deutschen ins Schwimmen bringen kann. Unsicherheit ist also durchaus vorhanden.

Das Vorurteil: Bei solch Zweifeln ist die Mutter aller Weisheiten die beste Medizin: Deutschland ist eine Turniermannschaft.

Das Spiel: In einer flotten ersten Halbzeit geht es rauf und runter, mit guten Chancen für beide Mannschaften; die Deutschen nutzen ihre zweite zum 1:0 durch einen Kopfball von Shkodran Mustafi nach einem Freistoß. Defensivarbeit mögen beide nicht so sehr, übermäßiges Taktieren auch nicht. Die Ukrainer müssen in Halbzeit zwei dem hohen Tempo Tribut zollen, Jogis Jungs lassen Ball und Gegner laufen – bis sie zum Schluss doch noch in Schwierigkeiten kommen und erst durch einen Konter alles klar machen. Ergebnis: Deutschland 2, Ukraine 0.

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Der entscheidende Moment: Schweinsteiger, zuvor gerade eingewechselt, schließt einen Konter, von Özil überragend bedient, in der Nachspielzeit ab.

Der Spieler des Spiels: Toni Kroos. Allein sein Pass – unter Druck – von der Mittellinie auf Khedira im Strafraum! Der Mecklenburger wird mehr und mehr zum Taktgeber, zur Schaltzentrale, zum Chef.

1. GER: 3 - 3:0 - 7

2. POL: 3 - 2:0 - 7

3. NIR: 3 - 2:2 - 3

4. UKR: 3 - 0:5 - 0

Die Pfeife des Spiels: Nichts, keine Torwartpatzer, hüben wie drüben, schon ungewöhnlich für diese Europameisterschaft.

Der Held: Jérôme Boateng legt sich eine Flanke der Ukrainer fast selbst ins Netzt, schlägt den Ball aber, während er rückwärts ins Tor fällt, noch raus. Wow!

Das Urteil: Mit dem ersten Sieg mit zwei Toren Unterschied meldet die deutsche Mannschaft ihren Anspruch auf den Titel an – und bestätigt ihren Ruf als Turniermannschaft.

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