: Das Versprechen, Versprechen zu halten
US-Wahlkampf II Hillary Clinton präsentiert sich als seriöse Alternative zum Rammbock Trump
Auch wenn die Favoritin der Demokraten noch nicht ganz am Ziel ist, auch wenn sich ihr überaus hartnäckiger Rivale Bernie Sanders noch nicht geschlagen gibt, an ihrem Sieg im parteiinternen Wettlauf gibt es kaum noch Zweifel. Clinton ist mit ihren Gedanken längst beim Finale, ihr Gegner heißt nunmehr Donald Trump, und schon ihr Auftritt in der Brauerei deutet an, mit welchen Waffen sie ihn zu schlagen gedenkt.
„Ich habe verstanden“, signalisiert sie den frustrierten Malochern, von denen viele in dem Milliardär aus New York ihren neuen Helden gefunden haben, eine Art Rammbock, einen Sprecher, der auf sämtliche Regeln der politischen Korrektheit pfeift und dem sie gerade deshalb zutrauen, den Status quo aufzumischen. Clinton versucht, die Vergessenen zurück auf ihre Seite zu ziehen. „Ich weiß, so viele Politiker haben so viele Versprechen gegeben, die dann nicht gehalten wurden. Bei mir wird das anders sein“, beteuert sie in Athens. Und sie fordert Trump auf, endlich konkret darzulegen, wie er praktisch durchsetzen wolle, was er in großen Sprüchen verkünde.
Eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen und die Mexikaner dafür zahlen lassen? Wie soll das gehen? Den Großexporteur China mit 45-prozentigen Zöllen ausbremsen, ohne einen Handelskrieg vom Zaun zu brechen? In welcher Welt lebt der Mann eigentlich?
Trump, bringt Clinton es in einem Interview mit CNN auf den Punkt, bedeute ein Risiko, das sich Amerika einfach nicht leisten könne. Der Mann sei unberechenbar. Frank Herrmann
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