piwik no script img

„Alfa“ will Ostern retten

ISLAM SPD bezeichnet die AfD-Abspaltung „Alfa“ als „islamophob“ und „funktionale Brandstifter“

Als „abwegig“ und „offen islamophob“ hat SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe Äußerungen der Gruppe „Alfa“ zurückgewiesen. Am Dienstag hatte der Vorsitzende der AfD-Abspaltung, Christian Schäfer, den Rücktritt von Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) gefordert. Weber hatte am Ostersonntag bei einer Veranstaltung der „Islamischen Förderation Bremen“ in der ÖVB-Arena eine Gastrede gehalten: Der Regionalverband der „IslamischenGemeinschaft Milli Görüs“ feierte den Geburtstag Mohammeds.

Milli Görüs wird als islamistische Gruppe durch das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet, im Juni 2015 stellte Verfassungsschutz-Chef Maaßen jedoch in Aussicht, dies könnte enden, weil man einen Wandel der Organisation erkenne. Bremen hatte die Beobachtung eingestellt.

In der Pressemitteilung der Ex-AfDler hieß es unter anderem: „Nur wenige Tage nach den islamistischen Anschlägen in Brüssel ist dieser Auftritt eine unerträgliche Geschmacklosigkeit.“ Das Fest sei eine Konkurrenz zu Ostern gewesen.

Tschöpe erklärte dazu, Alfa habe das Ziel, eine Verbindung aller Muslime zu den verabscheuungswürdigen Attentaten herzustellen und betätige sich als „funktionaler Brandstifter“. „Es soll einzig und allein Stimmung am rechten Rand zu erzeugt werden“, erklärte Tschöpe. „Alle demokratischen Parteien sind sich einig: Auch der Islam gehört zu Bremen!“ Weber habe auf der Veranstaltung klar gemacht, dass religiöser Fanatismus, Extremismus, Hass und Antisemitismus in Deutschland nicht geduldet würden.

Die Gruppe Alfa beantragte am Dienstag eine aktuelle Stunde in der Bürgerschaft. Deren Vorstand, unter anderem Präsident Weber, wird darüber entscheiden. jpb

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen