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Frech wie Volkswagen

BERLIN taz | Frech kommt weiter, dachten sie wohl bei VW in den USA – und spielten mitten in den Untersuchungen der kalifornischen Umweltbehörde Carb ein Software-Update bei Hunderttausenden Dieselfahrzeugen auf. Dadurch konnten die Fahrzeuge noch genauer erkennen, ob sie sich auf einem Prüfstand oder auf der Straße befanden – und dementsprechend den Ausstoß von Stickoxiden der VW-Dieselautos bremsen. Ging nicht gut, der Trick. Er wurde jetzt von Rechercheuren von NDR, WDR und Süddeutscher aufgedeckt.

Die kalifornische Umweltbehörde Carb hatte Volkswagen im Frühsommer 2014 aufgefordert, zu hohe Stickoxidwerte bei Dieselautos im Straßenbetrieb zu erklären. Die Wolfsburger hatten daraufhin rund 500.000 Fahrzeuge in die Werkstätten gerufen. Als die Behörde merkte, dass weiterhin Grenzwerte überschritten wurden, intensivierte sie die Prüfung – und entdeckte die illegale Abschalt­einrichtung.

„Das wird die Strafzahlungen beeinflussen, denn das zeigt die Haltung von VW von Anfang an, nicht mit uns zu kooperieren, um Schaden für die Umwelt abzuwenden“, sagte Carb-Sprecher Stanley Young am Freitag dem ARD-Morgenmagazin. VW äußerte sich nicht. ksc

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