: Überfall auf Reporter und Menschenrechtsaktivisten
Nordkaukasus Mehrere Teilnehmer einer Pressetour von Angreifern verprügelt
Am Ende steckten die Angreifer den Kleinbus in Brand. Arbeitsgeräte, Papiere und Dokumente verbrannten. Die Schlägertruppe beschimpfte die Aktivisten als „Terroristen“ und „Verräter“, „die in unserem Land nichts zu suchen haben“.
Veranstalter der Pressetour war das Komitee zur Prävention von Folter (KPF). Ursprünglich hatte die Nichtregierungsorganisation (NGO) ihren Sitz in Grosny. Nach dem dritten Anschlag innerhalb eines halben Jahres zog das Komitee nach Inguschetien um. Im Juli 2015 waren die Büroräume in Grosny verwüstet worden. Als Kritikerin der Politik des tschetschenischen Verwaltungschefs, Ramsan Kadyrow war KPF der Republikführung ein Dorn im Auge.
Seit 2015 ist die Organisation wegen finanzieller Unterstützung aus dem Ausland gezwungen, auch den Zusatz „ausländischer Agent“ zu tragen. Schon 2009 schloss sich das KPF mit anderen Menschenrechtsorganisationen zur VereinigtenMobilenGruppe (VMG) in Inguschetien zusammen, nachdem Arbeitsbedingungen für NGOs in Grosny immer weiter verschärft worden waren.
Jegor Skoworoda vom russischen Portal Mediazona saß ebenfalls in dem Minibus. Laut Nummernschildern seien die Wagen der Täter in Tschetschenien zugelassen, sagte der Reporter. Tschetscheniens Sultan Ramsan Kadyrow wies jegliche Verbindung umgehend zurück. Klaus-Helge Donath
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen