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Flüchtlingsdorf Marke Eigenbau

Flüchtlinge II Hamburg braucht bis Ende des Jahres noch mehr Wohnraum für Geflüchtete. Laut SPD und Grünen sollen diese sich am Bau beteiligen

Geflüchtete sollen sich am Bau ihrer Unterkünfte beteiligen. Das beantragen SPD und Grüne in der Bürgerschaft. Das Pilotprojekt „Hilfe zur Selbsthilfe bei der Errichtung von Wohnraum“ könne die Integration in die Nachbarschaft und den Erwerb der deutschen Sprache erleichtern, so der Antrag.

Der Senat soll bis Ende des Jahres ein detailliertes Konzept erstellen und Partner sowie geeignete Flächen finden. Die städtische Wohnungsgesellschaft Saga/GWG soll einen großen Teil der Flächen entwickeln. Für Details sei es noch zu früh, sagte Saga-Sprecher Michael Ahrens.

Außerdem soll das Projekt „W.I.R – work and integration for refugees“ einbezogen werden. W.I.R ist eine Kooperation der Sozialbehörde, des Jobcenters und der Arbeitsagentur mit dem Flüchtlingszentrum und der Handelskammer.

Das Projekt begleitet Geflüchtete bei ihrem Einstieg ins Berufsleben. Geflüchtete mit Aufenthaltserlaubnis oder -gestattung sowie Geduldete aus unsicheren Herkunftsstaaten können das Angebot wahrnehmen. Laut Marcel Schweitzer, Pressesprecher der Sozialbehörde, seien die Reaktionen der Teilnehmer „sehr gut“.

Das Flüchtlingszentrum erfasst die Qualifikationen. Die Arbeitsagentur beschleunigt die Vorrangprüfung, also die vorherige Suche nach einem geeigneten Bewerber mit deutscher Staatsbürgerschaft. Dann wird ein Praktikum, eine Ausbildung oder ein Job gesucht.

In diesem Fall wäre das eine Tätigkeit rund um den Bau von Unterkünften. „Das heißt von einfachen baulichen Tätigkeiten wie malern bis hin zu komplexen Dingen“, sagt der SPD-Abgeordnete Dirk Kienscherf. „Es geht um den Kontakt zu Firmen, zu den Mitarbeitern, um das Gefühl, gebraucht zu werden“, sagt er. Die Geflüchteten sollen auch entlohnt werden, so Kienscherf: „Die Details sind aber noch unklar.“

Dass viele Geflüchtete ihre Fähigkeiten nicht mit Zeugnissen nachweisen können, soll kein Hindernis sein. Laut Schweitzer sei die Tätigkeit im Herkunftsland ausschlaggebend. Der Bedarf an Fachkräften sei wegen der guten Auftragslage hoch, sagt die Pressesprecherin der Handwerkskammer Ute Kretschmann. Sie ist sich sicher: „Das kann eine gute Sache werden.“ Leonie Habisch

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