: Gemäßigte siegen in Teheran
IRAN Die Stellung von Rohani wird gestärkt. Endergebnis steht noch aus
Ein wichtiger Grund für den Erfolg der Gemäßigten ist die Wahlbeteiligung. Rund 60 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich. Der Andrang war so groß, dass die Wahl bis gegen Mitternacht verlängert werden musste. Die Wahl war die erste nach der Unterzeichnung des Atomabkommens und der Aufhebung zahlreicher Sanktionen.
In den übrigen Provinzen des Landes ist das Kräfteverhältnis zwischen den Gemäßigten, Konservativen und Reformern noch unklar. Die Vorauswahl durch den Wächterrat, der über die Eignung der Kandidaten zu entscheiden hatte, hat die Chancen von Reformern und Gemäßigten erheblich eingeschränkt. So zeigt die Tendenz der Auszählungen einen Vorsprung der Konservativen. Allerdings ist in vielen Wahlbezirken eine Stichwahl nötig. Zudem gibt es unter den Gewählten viele Abgeordnete, die keiner Wahlliste angehören. Es ist noch unklar, wie sie sich positionieren werden.
Gleichzeitig wurde neben dem Parlament ein neuer Expertenrat gewählt. Das Gremium aus 88 Geistlichen ist für die Wahl und Abwahl des Revolutionsführers sowie für die Kontrolle seiner Aktivitäten zuständig. Auch hier haben die Gemäßigten einen wichtigen Erfolg erzielt. Die meisten Stimmen erhielt Expräsident Haschemi Rafsandschani, gefolgt von Präsident Rohani. Der bisherige Vorsitzende, Mohammad Yasdi, und Mohammad Taghi Mesbah Yasdi, beide führende Ultrakonservative, wurden nicht gewählt. Dennoch hat die Filterung der Kandidaten durch den Wächterrat dafür gesorgt, dass eine konservative absolute Mehrheit gesichert ist. Bahman Nirumand
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen