: Festnahmen nach Handgranaten-Angriff
Gewalt Attacke auf Flüchtlingsunterkunft hatte laut Polizei keinen rassistischen Hintergrund
Die Handgranate war Ende Januar auf das Gelände der bewohnten Erstaufnahmestelle geworfen worden und neben einem Container des Sicherheitsdienstes gelandet. Sie explodierte nicht.
Details zu den Hintergründen nannten die Ermittler nicht und verwiesen auf ermittlungstaktische Gründe. „Allerdings dürften Konflikte, die zwischen den im Schwarzwald-Baar-Kreis tätigen Sicherheitsunternehmen bestehen, die Ursache sein“, hieß es in der Mitteilung des Polizeipräsidiums Tuttlingen.
Die Polizei war bei Durchsuchungen auch mit Hilfe von Spezialkräften gegen die Verdächtigen vorgegangen. Gegen drei der vier Männer wurden Haftbefehle wegen eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz erlassen. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, weitere Spuren müssten ausgewertet werden.
Bei dem Anschlag wurde seinerzeit niemand verletzt. Die Granate war neben einem Container, in dem sich drei Wachleute aufhielten, liegen geblieben. Laut Landeskriminalamt war sie mit Sprengstoff gefüllt und über den Zaun der Einrichtung geworfen worden. In den vergangenen Tagen sei es der eingerichteten Sonderkommission „Container“ gelungen, Hinweise auf die im Sicherheitsgewerbe arbeitenden Tatverdächtigen zu gewinnen und einen Tatverdacht zu konkretisieren.
Nach den ersten Ermittlungsergebnissen bekräftigte Pro Asyl am Mittwoch seine Forderung nach einer besseren Kontrolle von Wachdiensten. „Die Probleme sind bekannt: Überforderung, mangelnde Qualifikation und Überprüfung, Zahlung von Dumpinglöhnen und die undurchsichtige Weitervergabe von Aufträgen an Subunternehmen“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer Bernd Mesovic.
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