Kommentar von jan zier über das Ende des „Spicariums“: Ohne echte Chance
Auf den ersten Blick ist die Schließung des „Spicariums“ in Vegesack eine naheliegende Idee. Schon in Bremen kennen es nur wenige, ganz zu schweigen davon, dass die meisten nicht wissen, ob da Gewürze oder Spickzettel ausgestellt werden. Mit so einem Namen hat es nie eine echte Chance gehabt. Ein echter Relaunch wäre also nötig, damit das anders werden kann.
Nirgendwo sonst ist die so oft beschworene maritime Tradition Bremens noch so sichtbar wie hier in Vegesack. Dennoch ist es heute nicht das, was man eine Tourismus-Destination nennt. Sein Potenzial ist überschaubar – auch weil man hier nicht so geklotzt hat wie in Bremerhaven. Dabei hatte die Bremer Politik nach dem Ende der Vulkan-Werft den Tourismus in Vegesack noch als „wesentlichen Wirtschaftsfaktor“ ausgemacht. Nun traut sich keiner, ehrlich zu sagen, dass das ein Traum war.
Zwar erkor der grüne Stadtentwicklungssenator Joachim Lohse Bremen-Nord zum „Schwerpunkt“ seiner Arbeit. Im Interview danach gefragt, fiel ihm zuerst ein „Premium-Radweg“ ins Zentrum ein. Auch so stärkt man erfolgreich das bestehende Gefühl, das Bremen-Nord wieder abgehängt wird.
Rot-Grün hat offenkundig keine rechte Idee, was im Spicarium, was in Vegesack künftig passieren soll. Diese Planlosigkeit ist es, die der hastigen Schließung mit, wenn überhaupt: sehr überschaubarem Sparpotenzial einen sehr fahlen Beigeschmack gibt.
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