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Arbeit in der Kriegszone

SYRIEN Journalistenpreis für Zaina Erhaim

BERLIN taz | Die Syrerin Zaina Erhaim ist von Reporter ohne Grenzen als Journalistin des Jahres ausgezeichnet worden. Erhaim arbeitete von 2004 bis 2010 in Syrien für verschiedene Medien. Nachdem sie in London einen Master in Journalismus absolviert hatte, gab sie zwei Jahre später eine Stelle bei der britischen BBC auf, um nach Syrien zurückzugehen. Sie lebt in Aleppo und hat dort fast 100 BürgerjournalistInnen ausgebildet. Außerdem unterstützte sie die Gründung zahlreicher unabhängiger Zeitungen und Zeitschriften.

„Zaina Erhaim beweist durch ihren unermüdlichen Einsatz, dass eine alternative Berichterstattung über den Krieg in Syrien möglich ist“, sagte Geschäftsführer Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen. „Sie ist ein Beispiel dafür, wie Journalisten selbst unter gefährlichsten Bedingungen den Kampf um Unabhängigkeit und um eine menschliche Perspektive auf einen scheinbar ausweglosen Konflikt nicht aufgeben.“

In einem vor der Preisverleihung geführten Interview mit dem Internationalen Journalistennetzwerk sagte Erhaim über ihre Arbeit, es gebe keine Journalisten im traditionellen Sinn des Wortes mehr. „Viele Leute, die ich ausbilde, wurden Bürgerjournalisten, weil Journalisten fehlten, weil Journalisten nicht ins Land kommen konnten.“ Aber auch Bürgerjournalisten bewegen sich in Aleppo in einer Kriegszone. „Das Einzige, was man tun kann, ist zu hoffen, dass man nicht getötet wird.“ B.S.

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