Israel und Jordanien einigen sich: Kameras überwachen Tempelberg

König Abdullah hat eine 24-stündige Videoüberachtung am Tempelberg vorgeschlagen. Netanjahu habe zugestimmt, berichtet der US-Außenminister.

Auf dem Tempelberg befinden sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom. Foto: dpa

AMMAN ap | Mit einer 24-stündigen Videoüberwachung der heikelsten religiösen Stätte Jerusalems soll die neuerliche Gewaltwelle in Israel und den palästinensischen Gebieten eingedämmt werden. US-Außenminister John Kerry sagte am Samstag nach einem Krisentreffen mit dem jordanischen König Abdullah II. und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Amman, der Monarch habe dies vorgeschlagen und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe dem zugestimmt. Zudem bekräftige Israel die besondere Rolle Jordaniens als Wächter des Geländes Haram al-Scharif in Jerusalem, das Juden zugleich als Tempelberg heilig ist.

Auf dem Tempelberg befinden sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom. Das „Edle Heiligtum“ ist nach Mekka und Medina der drittwichtigste Ort des Islams, weil von dort der Prophet Mohammed zum Himmel aufgefahren sein soll. Spannungen wegen der zentralen Bedeutung für zwei der drei Buchreligionen haben immer wieder zu schweren Konflikten geführt. Israel habe zugesagt, die „fundamentale Tatsache“ anzuerkennen, dass das Gelände Muslimen als Stätte zum Gebet dient und Nicht-Muslime es nur besuchen dürfen, sagte Kerry.

Ein israelischer Polizeieinsatz vor der Al-Aksa-Moschee hatte im September aus Sicht radikaler Palästinenser eine neue Gewaltwelle mit Messerangriffen von Einzeltätern ausgelöst. In den vergangenen fünf Wochen wurden dabei zehn Israelis getötet.

„Die ganze Gewalt und die Anstiftung zur Gewalt müssen aufhören“ forderte Kerry in Amman. „Führer müssen führen.“ Kerry hatte Netanjahu am Donnerstag in Berling getroffen. Sowohl König Abdullah als auch der israelische Ministerpräsident hätten ihren Willen bekräftigt, die Gewalt zu beenden und Ruhe und Ordnung so schnell wie möglich wieder herzustellen. „Ich hoffe, dass wir nach diesen Gesprächen schließlich einige der falschen Annahmen und Wahrnehmungen ausgeräumt haben“ sagte Kerry. Provokative Rhetorik müsse aufhören.

Israel hob am Freitag das nach den Unruhen im September verhängte Verbot für junge muslimische Männer auf, das Gelände zu betreten.

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