: Mobile Kita am Bahnhof
FLÜCHTLINGE In einem Zelt am Hauptbahnhof können Kinder spielen, malen und Kind sein
Seit einer Woche unterstützt der Paritätische Wohlfahrtsverband die ehrenamtliche Helfergruppe für Flüchtlinge am Hauptbahnhof. Nachdem zunächst beheizbare Zelte und eine stundenweise medizinische Versorgung organisiert wurden, hat der Sozialverband nun auf dem Bahnhofs-Vorplatz eine „Mobile Kita“ eingeweiht.
„Die Wandelhalle ist kein guter Ort für Kinder auf der Flucht“, sagt Kita-Referent Martin Peters. Das beheizte trockene Zelt mit kindgerechtem Mobiliar, Buntstiften und Seifenblasen biete den Kindern für kurze Zeit die Möglichkeit, „ein Stück Normalität und unbeschwerte Kindheit zu erleben“.
Auch Mütter können im Kita-Zelt zur Ruhe kommen
Wie berichtet kommen seit Wochen täglich 700 bis 1.000 Flüchtlinge am Bahnhof an – die meisten wollen nach Skandinavien. Eine Gruppe von rund 300 Helfern kümmert sich um die Flüchtlinge, holt sie am Bahnsteig ab, versorgt sie mit Tee und Essen und hilft, den Anschlusszug zu finden.
Besonders die Mütter seien sehr erschöpft, berichtet Peters. Sie dürfen mit ins Zelt und können dort auch ihre Kinder wickeln. Manche schliefen erschöpft ein, wenn sie merkten, dass ihre Kinder versorgt sind, oder gingen endlich mal allein auf Toilette, sagt er.
Für die Betreuung von 10 bis 16 Uhr stehen täglich vier Erzieherinnen bereit. Etwa 30 bis 40 Kitas des Wohlfahrtsverbands haben sich bereit erklärt, eine Kraft für eine Woche abzustellen. Auf diese Weise ist die Betreuung bis Weihnachten gesichert. Man wolle nun die medizinische Versorgung verbessern und auch dafür ehrenamtlich arbeitende Profis gewinnen, berichtet Geschäftsführer Joachim Speicher. Und weil es nachts zu kalt wird, suche man eine Immobilie am Bahnhof.
Eine Kinderbetreuung habe bisher gefehlt, sagen Klaus und Hakim vom Helferteam. Man könne aber auch dringend mehr Helfer gebrauchen, vor allem nachts und am Vormittag. Interessierte könnte sich am Info-Stand in der Wandelhalle melden. Kaija Kutter
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen