: Zusammenarbeit als großer Fortschritt
Gemeinwohl Veranstalter des Kongresses zu „Solidarischer Ökonomie“ ziehen positive Bilanz
„Für mich wurde in Berlin deutlich, dass der Konvergenzprozess vorankommt“, sagte Christian Felber, österreichischer Gründer der „Gemeinwohlökonomie“. Die Bewegungen arbeiteten auf verschiedenen Ebenen mit dem gleichen Ziel grundsätzlicher Änderungen. Für den weiteren Prozess sei es von Bedeutung, diese „Vielfalt zu respektieren“, aber zugleich gemeinsame Perspektiven zu entwickeln, etwa in Richtung direkter Demokratie mit mehr Volksabstimmungen.
Auch Silke Helfrich, Vordenkerin der Gemeingüter-Bewegung, sah eine Dynamik, über stärkere Vernetzung der transformativen Szene einem künftigen „Konvergenzforum gemeinsamen Raum zu verschaffen“. Als nächstes politisches Datum gilt die Großdemonstration gegen das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP am 10. Oktober.
Veranstaltet wurde der Solikon-Kogress vom Netzwerk Solidarische Ökonomie, dem europäischen Wirtschafts-Netzwerk Ripess und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Viele ausländische Teilnehmer brachten internationale Erfahrungen ein. Der Staatssekretär für solidarische Ökonomie in der brasilianischen Regierung, Paul Singer, berichtete, wie die Verstärkung des Genossenschaftswesen sein Land in den 90er Jahren aus der Öl- und Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit geführt habe. Der britische Wirtschaftsjournalist und Kapitalismuskritiker Paul Mason hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass die heutige Wirtschaftweise, die auf der Ausbeutung von Natur und Menschen beruhe, keine Zukunft habe. „Die Transformation ist möglich“, sagte Mason. „Sie hat sogar schon begonnen.“
Dem Kongress vorgeschaltet war eine „Wandelwoche“, in der 36 Projekte alternativen Wirtschaftens und kommunitären Zusammenlebens in Berlin und Brandenburg besucht werden konnten. Auch die taz hatte den Solikon-Kongress mit einer Sonderausgabe am 5. September unterstützt. Manfred Ronzheimer
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen