piwik no script img

Es bröckelt in ganz Berlin

BAUEN Bürgermeister kritisiert das Schul-Sanierungsprogramm: „unterfinanziert!“

Norbert Kopp (CDU), Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, hat dem Senat vorgehalten, zu wenig Geld in die dringend notwendige Schulsanierung zu stecken. Die Investitionen des Landes Berlin von insgesamt 70 Millionen Euro für das Jahr 2015 seien angesichts der Vielzahl maroder Gebäude und Schulhöfe, undichter Dächer und zugiger Fenster zu gering. Das vom Senat zusätzlich aufgelegte Toiletten-Renovierungsprogramm in Höhe von 12 Millionen Euro für alle Bezirke bedeute nur ein geringes „Gegensteuern“, der Schulbereich sei „unterfinanziert“, sagte Klopp dem Sender rbb.

Kopp regiert seit 2006 mit einer schwarz-grünen Zählgemeinschaft den südwestlichen Bezirk. Wie er hatte auch der Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Frank Balzer, das Sanierungsprogramm als nicht ausreichend kritisiert, weil ein Großteil der über 770 allgemeinbildenden Institute in der Stadt bröckelt.

Land kaputtgespart

Als Grund für den Niedergang der Schulen machte Kopp die Sparpolitik der vergangenen Jahre verantwortlich: Kopp: „Das Land hat sich kaputtgespart. Als ich 1995 noch Bau­stadtrat in Steglitz war, hatten wir umgerechnet 30 Millionen Euro für Baumaßnahmen zur Verfügung, Zehlendorf hatte etwa die gleiche Summe. Jetzt sind es für Steglitz und Zehlendorf zusammen nur 10 Millionen Euro.“ Lehrer, Schüler und Eltern der Fichtenberg-Oberschule in Steglitz hatten kürzlich auf den katastrophalen Zustand der Schule aufmerksam gemacht und die Politik zum Handeln aufgefordert. Die Fichtenberg-Oberschule sei zwar „zum Synonym für den Sanierungstau an den Schulen geworden“, so Kopp weiter. „Das Problem gibt es aber in ganz Berlin.“

Zugleich wird in dem südwestlichen Bezirk viel gebaut. Das aktuell größte Bauvorhaben entsteht in Lichterfelde-Süd. Auf 39 Hektar sollen 2.500 neue Wohneinheiten entstehen. ROLA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen