Sicherheitslücke bei Facebook: Alle Mailadressen sichtbar

Eine halbe Stunde lang waren alle – auch privat geschaltete – Mailadressen bei Facebook sichtbar. Der Vorfall ereignete sich Mittwoch gegen 3 Uhr morgens (MEZ).

Auch für Nicht-Freunde sichtbar: Private Mailadressen. Bild: dpa

Auf Grund eines Fehlers waren in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch alle Mailadressen, die bei Facebook angegeben sind, für eine halbe Stunde lang sichtbar, so die Webseite gawker.com. Zahlreiche Personen hätten in dieser kurzen Zeit die Sicherheitslücke im Netz dokumentiert, so gawker.com weiter.

Auch Nicht-Freunde konnten private Mailadressen ansehen. In den Kommentaren bei gawker.com wird gewitzelt, dass die Viagra-Spam-Mafia jetzt 350 Millionen Adressen mehr hätte. Auch schreiben einige, dass sie "zum Glück" ihren Facebook-Account "vor einigen Tagen gelöscht" hätten.

Angesichts der Tatsache, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg offensiv für "Post Privacy" wirbt, also für ein Konzept, in dem es gar keine Privatsphäre mehr gibt, könnte diese Schlampigkeit übel aufstoßen. Zuckerberg könnte es egal sein, ob seine Mailadresse im Netz kursiert – ob aber alle Nutzer von Facebook das auch so sehen, darf bezweifelt werden.

Im Januar diesen Jahres kursierte im Netz ein Interview, das weitere Fragen zu Facebooks Datenschutzstrategie aufwirft. Eine mutmaßliche Facebook-Mitarbeiterin erzählte darin, dass vom Nutzer gelöschte Nachrichten weiter gespeichert würden und dass jeder Klick auf Facebook aufgezeichnet würde. Zweiteres, um das System für den Nutzer zu optimieren.

Aktuell hat Facebook angekündigt, Nutzerdaten noch schneller an Dritte, insbesondere an Firmen, weiterzugeben. Zuckerberg preist dies mit dem Schlagwort "personalisiertes Internet" an - das Blog TechCrunch kommentierte hingegen mit "Facebook zwingt diese Funktion den Usern auf. Schärft die Mistgabeln: Bald ist es Zeit für den Privatsphären-Weckruf bei Facebook!"

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