Selbstschutz vor Google-Street-View-Fotos: So widersprechen Sie richtig
Wollen Sie, dass ihre heimische Topfpflanze von allen gesehen wird? Falls nein: Eine Handreichung für die, die nicht auf Google Street View erscheinen wollen.
Wollen Sie, dass ihre heimische Topfpflanze von allen gesehen wird? Falls nein: Eine Handreichung für die, die nicht auf Google Street View erscheinen wollen.
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Kriege überall und die Frage, wer sich in Deutschland im Angriffsfall in den Schützengraben legen würde. Unser Autor sagt: Ich!
Leser*innenkommentare
Andreas Praefcke
Gast
Wollen Sie, dass ihre heimische Topfpflanze von allen gesehen wird? Falls nein: kaufen Sie sich eine Gardine. Der öffentliche Raum gehört uns allen, und er sollte nicht von einigen wildgewordenen, paranoiden Datenschützern zensiert werden dürfen. Google verwertet den öffentlichen Raum. Wer nicht öffentlich gesehen werden will, muss in seiner Wohnung bleiben und die Fenster schließen. Das war bisher so, und das sollte auch in Zukunft so bleiben. Bilderstürmerei und Zensur ist jedenfalls keine Lösung für Datenschutzprobleme.
cervo
Gast
"Ich würde eher Einspruch gegen ELENA und die Gesundheitskarte, Datensammlungen in KFZ und Mautbrücken klagen, als über so etwas ungefährliches wie Google StreetView.
Dieser Dienst ist von allen genannten übrigens der einzig hilfreiche für den Bürger!"
Ich stimme Toni voll zu. INDECT, ACTA, solche Sachen sind gefährlich. Aber doch nicht StreetView. Gutes Ablenkungsmanöver von Frau Aigner und Co.
Hanne
Gast
Vor einem Vierteljahrhundert haben wir uns gegen die Volkszählung gewehrt. Dass jetzt jeder sein Intimstes im Internet breittritt, ist häufig genug kommentiert worden, ich finde es immer noch gruselig.
Was für den Bürger hilfreich ist am Ablichten von Wohnumgebungen, ist mir nicht ersichtlich.
"kreis" möchte ich sagen, dass ich genau diese Bedenken teile. Da ich privilegierterweise Wohnungseigentümerin bin, gibt es für für das ganze Haus einen Verwalter, und in der Eigentümerversammlung haben wir den Verwalter beauftragt, Widerspruch einzulegen.Für Mieter gibt es sicher auch kollektive Möglichkeiten!
Wilhelm Westerkamp
Gast
Google schleicht sich mit ihren mit Kameras ausgesta-
tteten Spionagewagen so langsam in die Privatsphäre der Bürger. Interessante wäre es, wenn Politiker
mal einfach so von "Google" aufgespürt und abgefilmt werden und das Material ins Netz gestellt wird. Aber das wäre nur eine böswillige Fiktion, liebe Leser. Ich sehe jetzt auch vermehrt in Bussen und Straßenbahnen, die unscheinbaren Kameras an der Decke, die wie ein Blaulicht aussehen, nur meistens in orange und man wird als Fahrgast gar nicht mehr gefragt, ob man gefilmt werden will oder nicht, das wird einfach gemacht, ganz ohne Einwilligung. Wer weiß denn noch wo das ganze Filmmaterial landet, doch hoffentlich nicht im Netz. Ich bin zwar kein
Datenschutzbeauftragter, aber nach meiner Meinung, müssten Kameras aus Bussen und Bahnen schnellstens verschwinden, sonst ist man irgendwann wirklich ein "gläserner Mensch" in unserer von Technik eingeschnürten Gesellschaft und der Staat wäre
nur noch ein Hundsfott!
Michael Stein
Gast
:-) Zehn deutsche Argumente gegen Street View: http://www.fischfresse.de/2010/05/zehn-deutsche-reaktionen-auf-google-street-view-deutschland/
Bernd Schwanenmeister
Gast
"82 Millionen BewohnerInnen"
und im nächsten Satz ist von "Bürgern" die Rede.
Warum diskriminieren Sie die Bürgerinnen??
Marc
Gast
Schade, dass sich jetzt auch noch die taz entblödet und bei dieser unnötigen Panikmache mitmacht.
Ich hoffe die von Google finden den Platz an dem ich mein Auto am Tag X geparkt hatte ?!
kreis
Gast
Wer einen Widerspruch (per e-mail) einlegt, teilt damit google seine Wohndaten, seinen Namen, seine e-mail-Adresse und wohl auch seine ip adresse mit. Darüber kann google dann alle eventuellen google-Suchanfragen an den Datensatz anhängen.
Dann ist man vollkommen erfasst. juhu.
Trotz dessen will ich irgendwie widersprechen.
Toni
Gast
Ich würde eher Einspruch gegen ELENA und die Gesundheitskarte, Datensammlungen in KFZ und Mautbrücken klagen, als über so etwas ungefährliches wie Google StreetView.
Dieser Dienst ist von allen genannten übrigens der einzig hilfreiche für den Bürger!
Stefan
Gast
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich gegen meine mögliche Abbildung außerhalb meines Wohnraums (s.u.) Einspruch einlegen. Dies gilt auch für meine zwei Fahrräder und mein Auto, soweit diese nicht in der Nähe meiner Wohnung (s.u.) abgestellt sind.
Als Ihr Aufnahmewagen unser Haus ablichtete putzte ich gerade unser Küchenfenster. Ich bitte ausdrücklich darum, mein Gesicht nicht zu entfremden ("verpixeln"), da ich mit Ihrer Hilfe den Nachweis erbringen kann, dass ich meine Fenster putze (oder zumindest einmal geputzt habe). Diese Erkenntnis würde eine nette Mitbewohnerin im Hause sicher sehr zu schätzen wissen.
Meine Anschrift kann jeder Mitmensch im Telefonbuch ersehen. Dass ich zwei Fahrräder und ein Auto besitze ist auch kein Geheimnis.
Diese können also auch in der Nähe meiner Wohnung abgebildet werden.
Meine Kontakte außerhalb meines Wohnbereiches erachte ich jedoch als Privatsache. Da ich nicht wissen kann, wann und wo Ihre Aufnahmewagen mich oder meine Fahrzeuge aufgenommen haben könnten und ich dem zufolge auch nicht sagen kann, ob mir das im konkreten Fall Recht wäre, möchte ich generell Einspruch gegen die Abbildung meiner Person außerhalb meiner Wohnung und meiner benannten Fahrzeuge außerhalb meines Wohngebietes einlegen.
Gerne sende ich Ihnen Fotos meiner Person und meiner Fahrzeuge zu. Bitte nennen sie mir Ihre technischen Voraussetzungen für die Verarbeitung meiner Fotos.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan ...
john doe
Gast
Da plustert sich die Presse wegen einem Schnappschuss auf, auf dem nur in Ausnahmefällen jemand anhand sekundärer Merkmale identifiziert werden kann (Gesichter und Nummernschilder werden ja sowieso unkenntlich gemacht)
Aber wenn unsere allseits geliebte Regierung das Halali zur totalen Dauerüberwachung all unserer Kommunikation bläst schweigt die Presse weitgehend.
Habt ihr sie noch alle?
hmmm
Gast
IMHO: Ich verstehe irgendwie die Kritik an Google Streetview nicht. Ich bin sicher kein Gutmensch, es läuft einiges schief mit dem Datenschutz - aber das Fotographieren von Häusern gehört nicht dazu. Gibt es etwas öffetnlicheres als eine Hausfasade? Wenn die Topfpflanze von Google fotografiert weden kann, kann sie das von jedem anderen auch - und wenn einer seine Topfpflanze als privat betrachtet, kann er sie an eine Stelle stellen, die öffetnlich nicht einsehbar ist. Dann umgeht man das Problem von zufällig vorbeifahrenden Streifenpolizisten gleich mit.
Ich selbst habe google streetview im Ausland gerne genutzt. Es hilft einem ungemein bei der Orientierung, wenn man ein Cafe an dem man sich treffen will nicht nur aus der Vogelperspektive sieht, sondern sich schon mal umschauen kann. Ich fände es schade, wenn der Service in Deutschland alle par Meter von einem schwarzen Balken etc. gestört werden würde.
Elena
Gast
schön das Frau Ministerin mir helfen will gegen ein Bild meiner Hausfront vorzugehen.
Und wo widerspreche ich Elena?
Fofi
Gast
Was ist denn mit dem deutschen Presserecht? Meines Wissens darf ins Private nicht gezielt hineinfotografiert werden, wenn der Betroffene nicht ausdrücklich zustimmt.
Warum müssen diese Widersprüche angestrengt werden?
Malte
Gast
So ein Quatsch aber auch. Viel Wirbel um nichts. Also ich finde den Streetview-Dienst sehr praktisch...
Kay
Gast
Die Bildunterschrift "Bitte recht freundlich" ist zwar lustig, aber dennoch falsch - sie vernachlässigt nämlich, dass alle Gesichter von Personen (wie auch die KFZ-Kennzeichen) in Google Street View automatisch verwischt werden. Man kann also lachen, grinsen, schmunzeln wie man will - der Betrachter am Computer wird weder den Gesichtsausdruck erkennen noch denjenigen, der da auf dem Foto abgebildet wird. Und wenn einem selbst das zu viel ist: Auch nach dem Start von Street View kann für jedes Bild einfach aus dem Service heraus ein Löschungshinweis an Google geschickt werden. So wie dies schon in 19 Ländern, für die Ansichten in Street View verfügbar sind, praktiziert wird. Diese Fotos werden innerhalb weniger Stunden bearbeitet bzw. gelöscht.