Netzgemeinde uneins über Street View: Einspruch gegen den Einspruch

Blogger Sascha Lobo setzt sich für die digitale Öffentlichkeit ein - und somit für Google Street View. Er stellt ein Schreiben zum Widerspruch gegen den Widerspruch gegen Google bereit.

Findet verpixelte Häuser doof: Sascha Lobo. Bild: dpa

BERLIN taz | Mit Humor hat der Berliner Blogger Sascha Lobo auf den angekündigten Start von Google Street View reagiert. Als überzeugter Befürworter der digitalen Öffentlichkeit stellt Lobo einen Street-View-Widerspruch-Widerspruch-Schreiben zum Download auf seiner Homepage bereit. Damit äußerte er sich zu Googles Zugeständnis, Bürgern, die ihre Hausfassade nicht im Netz wiederfinden möchten, eine Einspruchsfrist zu gewähren.

Da die meisten Menschen bestimmt Nachbarn hätten, "denen man einen schwerwiegenden Eingriff in die Digitale Öffentlichkeit zutraut", solle man in jedem Falle präventiv Einspruch einlegen, forderte Lobo in seiner Stellungnahme. Einspruch gegen den Einspruch wohlgemerkt.

Lobo fügt hinzu: "Ich empfehle allerdings, entweder einen Brief zu schicken oder in ein Museum einzubrechen und den Widerspruch per Fax zu senden: auf traditionelle Weise vorgebrachte Offline-Meinungen zählen offenbar mehr als Online-Meinungen".

Ob Lobo mit seiner Maßnahme wirklich etwas zu erreichen gedenkt, darf bezweifelt werden. Dennoch ist er nicht der einzige, der sich an verpixelten Fassaden bei Google Street View massiv stören würde. Bei Twitter erhält Lobo viel Zuspruch. Ein User bezeichnet Lobos Einfall als "beste Aktion des Tages“, während ein anderer konstatiert: "Deutsche haben Verfolgungswahn“.

Wiederum andere teilen diese Meinung hingegen nicht: Einer twittert "Google, lass es einfach sein", ein weiterer User fordert: "Wir müssen den öffentlichen Raum im Netz verteidigen". Viele Twitter-Nutzer jedoch nehmen die Aufregung eher mit Humor. Einer etwa erwähnt: "Man könnte Google Street View und den Nacktscanner auch verbinden. Gut für Google, schlecht für YouPorn".

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