Hessen findet keinen Träger: Niemand will Islamkunde lehren
Seit zwei Jahren sucht Hessen einen Partner, um eine Art Islam-Unterricht light einzuführen. Vergebens. Das Land möchte bekenntnisorientierte Religionsstunden unbedingt vermeiden.
WIESBADEN dpa | Die geplante Einführung islamischen Religionsunterrichts in Hessen steht auf der Kippe, weil die Landesregierung keinen Verband als Partner findet. "Uns liegt bisher kein Antrag vor und auch keine Interessenbekundung", sagte Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP). Er kündigte an, in den nächsten Wochen erneut auf die islamischen Verbände zuzugehen, um doch noch einen festen Ansprechpartner für die Landesregierung zu finden.
Spätestens im Februar werde aber eine Entscheidung fallen. Wenn es dann nach rund zweijähriger Suche immer noch keinen verlässlichen Partner gebe, werde es an hessischen Schulen auf verpflichtende Religionskunde in Islam statt auf islamischen Religionsunterricht hinauslaufen. Mit dem bekenntnisorientierten Unterricht wären muslimische Schüler denen anderer Konfessionen gleichgestellt, Islamkunde dagegen entspricht dem Ethikunterricht.
Die von der Landesregierung gestellten Bedingungen an die islamischen Verbände seien offenbar schwierig zu erfüllen, sagte Hahn. Dennoch habe es drei bis vier Gruppen gegeben, die er für mögliche Träger des Unterrichts gehalten habe, sagte der Minister.
Die Vorarbeiten für die Einführung von Islamkunde liefen bereits, sagte Hahn. Er habe sowohl Gespräche mit Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) als auch mit Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) über Stundenpläne und Ausbildung von Lehrern geführt.
Islamkunde könne dann spätestens ab dem Schuljahr 2013 in Hessen unterrichtet werden. Ein späterer Start von islamischem Religionsunterricht in Hessen sei dann aber auch nicht ausgeschlossen, wenn sich doch noch ein Träger finde.
Leser*innenkommentare
Lieselotte
Gast
In der Schule wird auch noch die kath. und ev. Religion unterrichtet, obwohl ich keinen Unterschied zwischem dem Islam, dem Judentum und dem Christentum sehe.
In allen 3 Religionen hat die Frau ein und die selbe Stellung!!!
Querulant
Gast
Konsequenter Weise gehören alle Religionen raus aus dem Schulunterricht! Nicht nur aufgrund einer notwendigen Trennung von Staat und Kirche, denn kaum eine Religion ist in ihren Inhalten und Grundannahmen kompatibel mit einem demokratischen Rechtsstaat. Darüber kann auch nicht der vermeintlich aufgeklärte und reformierte Protestantismus oder der nur teilweise gelockerte Katholizismus darüber hinweg täuschen.
Hatem
Gast
"Islam light" gibt es nicht.
Der Islam stellt die Sharia über jedes weltliche Gesetz, natürlich auch über das Grundgesetz. Frauen werden nicht als gleichberechtigt dem Mann gesehen. Ungläubige werden als Menschen geschildert, die weniger wert sind als Gläubige. Das ist der Islam und so muss er auch gelehrt werden. Oder gar nicht.
Eine textkritische Vermittlung des Heiligen Qu'ran gibt es nicht, denn der Heilige Qu'ran ist das Wort Allahs, übermittelt durch seinen Propheten.
Der Islam braucht keine Aufklärung, er ist fertig und er darf nicht geändert werden.
SchuzuÜÜ
Gast
Wir haben in Berlin den Streit, ob Reli an Schulen oder nicht an Schulen...
da Reli aber etwas anderes als Glaube ist,
es viele unterschiedliche Konfessionen
und noch mehr NIcht-Konfessionen gibt,
es nur eine Abfrageuebung bestimmter Wissensinhalte
unabhaengig von der Ueberzeugung oder unabhaengig vom Glauben des Kindes/Jugendlichen geschieht,
eine Trennung von Schule und Privatleben sowieso
vorausgesetzt wird,
kann ausgerechnet Islam (kein Staatstraeger)
nicht als verpflichtend oder strenges Kastensystem
wie Lego ... erteilt werden.
Die Schueler bekennen in Deutschland nicht,
wenn sie lernen.
Wenn ja,
wird die Zahl der Schulverweigerer und Auswanderer
deutscher Nation weiter ansteigen.
Wenn ich richtig nachrechne,
ziehen Schulzens schon seit Jahrhunderten (Mehrzahl)
weg...
wir haben es bisher vermieden, aus Finanzmangel.
Wenn aber Bekenntnis gefragt wird,
kann es natuerlich dazu kommen, wegzuziehen
und damit Europa entgueltig zum Einwandererland
aussereurop. Nationen zu machen.
Steffi
Gast
Die Lösung ist sowas von einfach:
Bietet halt auch für nichtmuslimische Schüler nur noch wissenschaftliche Religionskunde an statt ev. oder kath. Religionsunterricht und - schwupp! - sind auch wieder alle gleichberechtigt.
Aber unser eigener Gottesstaat geht uns ja über alles.
maralla
Gast
strikte trennung von staat und kirche ist die lösung nicht eingemeindung weiterer sekten. raus aus der schule mit bekenntnisorientiertem unterricht jeder couleur, ethik für alle. ich will keinem arglosen minderjährigen zumute von mullas, nonnen, imamen oder pfarrer in einer öffentlichen schule indoktriniert zu werden.
Mohammilein
Gast
"Islamkunde dagegen entspricht dem Ethikunterricht"
Der Islam widerspricht jeglicher Ethik!!!
Welcher Islamverband will schon den islamischen Auftrag offen verleugnen und mit den Kuffar einen abgestimmten Pseudoislam lehren den es nicht gibt.
Allahu Akbar (Allah ist größer)