Militärbischof über Töten und Moral: "Merkels Satz war unbedacht"
Militärbischof Martin Dutzmann findet es befremdlich, dass die Kanzlerin Freude über den Tod von Osama bin Laden geäußert hat. Denn auch dessen Würde sei unantastbar.
Darf man sich über Bin Ladens Tod freuen, so richtig? Angela Merkel, Bundeskanzlerin und Pfarrerstochter. Bild: ap
taz: Herr Dutzmann, haben Sie sich gefreut über die Tötung von Osama bin Laden?
Martin Dutzmann: Nein, ich kann mich über den Tod eines Menschen nicht freuen, egal wie er heißt, wer er ist oder was er gemacht hat. Das verbietet uns auch der christliche Glaube - ebenso wie das Grundgesetz, das erklärt, die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt auch für Osama bin Laden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat öffentlich gesagt: "Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten." Schockiert Sie ein solcher Satz einer Kanzlerin?
Ich finde diesen Satz befremdlich. Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat. Das Grundgesetz und seine Präambel sollten uns leiten. Deswegen sind wir auch aus gutem Grund gegen die Todesstrafe. Es steht dem Menschen nicht zu, Leben zu nehmen. Ich kann allerdings verstehen, dass die Angehörigen der Opfer vielleicht in gewisser Weise nun erleichtert sind. Die Nachricht vom Tod bin Ladens könnte eine Zäsur in ihrer Leidensgeschichte sein.
Sollte sich die Kanzlerin für ihren Satz entschuldigen?
Ich fände es gut, wenn sie zu erkennen gäbe, dass sie eigentlich eine differenziertere Meinung zur Tötung bin Ladens hat.
Foto: imago/Ludwig Heimrath
Martin Dutzmann, Jahrgang 1956, war nach dem Abitur zwei Jahre Soldat auf Zeit. Danach studierte er evangelische Theologie und promovierte. Seit 2008 ist Dutzmann Militärbischof.
Zeugt das von einer Prinzipienlosigkeit oder Herzenskälte, wenn man sagt, man freue sich über den Tod eines Menschen?
Das Wort "Herzenskälte" finde ich hier falsch. Merkels Aussage war wohl schlicht unbedacht. Dieser Satz kam wahrscheinlich aus dem Impuls, sagen zu wollen, dass der Tod bin Ladens ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Terror sein könnte. Die Kanzlerin hat da zu wenig bedacht, dass dabei ein Mensch gestorben ist.
Aber das ist doch seltsam für eine Pfarrerstochter.
Die Atmosphäre war an diesem Tag so aufgeheizt, das würde ich ihr zugutehalten. Ich bin sicher, die Kanzlerin ist zum Tode bin Ladens zu einer differenzierten Aussage fähig.
Darum bemüht sich derzeit ihr Regierungssprecher.
Es ist gut, dass die Bundesregierung sich jetzt um eine erkennbar ethisch verantwortete Sprachregelung bemüht. Aber ich würde daraus jetzt keine Staatsaffäre machen.
Der Vatikan hat erklärt: "Angesichts des Todes eines Menschen freut sich ein Christ nie." Stimmen Sie dem zu?
Selbstverständlich. Eine gute Nachricht wäre es gewesen, wenn bin Laden festgenommen und einem ordentlichen Gerichtsverfahren zugeführt worden wäre.
Erleben Sie das als Militärbischof bei Bundeswehrsoldaten, dass die sich freuen, wenn ein Feind getötet wurde?
Das habe ich noch nie erlebt.
Leser*innenkommentare
Archibald Douglas
Gast
Der freindesbeauftragte der EKD ist traurig, dass Osama nicht vor Gericht gestellt werden kann, ich bedaure das Gleiche für Obama. Es ist ein schwerwiegender Bruch des Völkerrechts im Ausland ohne Genehmigung militärisch zu agieren, dann auch noch einen Zivilisten, dessen Schuld bisher nur in der Phantasie der Mörder bewiesen ist, nicht aber vor Gericht erhärtet,erschießen zu lassen, er hat sich nicht gewehrt und musste trotzdem sterben, weil man Angst vor seinem freien Wort hatte.
Fritz Katzfuß
Gast
Gutes Votum von Duzmann. Aus der Perspektive der feidnesliebe könnte man sogar so weit gehen, Trauer für angemessen zu halten. Trauer und Reue, Bitte um die Möglichkeit zur Buße, denn wir sind einer gemeinsamen Sünde miteinander verstrickt, der Sünde des Unfriedens, an der wir per se nicht ganz unschuldig sein können...
Christof Kehr
Gast
Jetzt kriegen wir auch noch vorgeschrieben, wann wir uns freuen dürfen, wann wir trauern sollen und wann nur grinsen, aber nicht lachen mögen.
Frau Merkel hat das gleiche Recht, sich zu freuen, wie Meskalino. Echt nervig diese Bevormundung, die dann moralisch-philosophisch verbrämt werden.
Übrigens: über den Tod meiner Hunde würde ich trauern, der Tod der meisten Menschen aber lässt mich kalt.
Was mir leid tut, ist jetzt der Verlust für die Titanic und das deutsche Kabarett.
Kentaur
Gast
Das klare Wort der Kirchen, aber auch die Kritik aus Merkels eigenen Reihen ist absolut zu begrüßen.
Es ist durchaus denkbar, dass sie - ähnlich wie Guttenberg - dem Druck der moralischen Öffentlichkeit nicht standhalten wird, je mehr an Enthüllungen über die Militäraktion bekannt wird:
http://bluthilde.wordpress.com/2011/05/05/merkel-vor-dem-rucktritt/
grafinger
Gast
Im Vergleich zu den primitiven Pöbeleien eines an dieser Stelle immer wohlwollend betrachteten Monty Schädels ist die Aussage der Bundeskanzlerin über einen toten Serien- und Massenmörder doch harmlos.
FÜR: Gunther G
Gast
Wenn damals ein Militärputsch erfolgreich gewesen wäre, hätten wir heute kein Holocaust-Mahnmal, sondern ein Adolf-Hitler Mausoleum...
Pablo Picasso Was Never Called An Asshole
Gast
Die hat nur die Chance genutzt sich mal so richtig öffentlich zu freuen, dafür daß sie wegen Kundus nicht belangt wird.
Aber es stört hier eh niemanden von einer Massenmörderin regiert zu werden!
Demokratisch legaler Mord der verantwortlichen Oberbefehlshaberin der Bundesreichswehr ist offensichtlich weniger skandalös wie faschistischer durch Adolf Hitler.
Die ca. 140 Toten von Kundus sind gerade mal die Hälfte der Opfer von Guernica.
Pablo Picasso würde ihnen ein Bild malen, allerdings als einziger. Fazit: Die letzten 70 Jahre waren sinnlos vergeudete Zeit...
GuntherG
Gast
Nach der Logik der meisten hier geposteten Statements, müsste auch der Graf Staufenberg ein ganz böser Mensch gewesen sein, aber gut das dieses Attentat ja verhindert worden ist. Nicht auszudenken wo das hingeführt hätte wenn es den armen Adolf damals erwischt hätte.Ironie off!
Hallo Leute, über wenn reden wir hier eigentlich?
OBL ist mitschuld an vielen Problemen die wir seit 9/11 auch in diesem Land haben!
Und hier wird gross um sowas getrauert?
Kopfschüttel
Mit welchen Recht glauben wir denn hier die grossen Moralaposteln geben zu müssen?
Soll die Welt schon wieder am deutschen Wesen genesen, oder was?
elbröwer
Gast
Unter Protestanten hat dies Tradition. Luther verfaßte ein Schrift: "Wider die räuberischen und mörderischen Bauernhaufen". Der deutsche Adel nahm dies zum Anlaß eben jene Bauernhaufen abzuschlachten.
Titolino
Gast
Als Hitler starb, war ich ein Kind.
Mama und Papa haben sich gefreut.
Als Stalin starb, war ich immer noch klein.
Mama und Papa haben sich gefreut.
Jetzt bin ich groß und lebe in Deutschland.
Deshalb darf ich mich nicht freuen
weil ein Terrorist tot ist.
Ist doch klar.
Das nennt man Leitkultur
buggy
Gast
@Stevie, @Bohlien:
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
xVegAnarchistx
Gast
Die "Würde" des Menschen sei unantastbar? Sagt ein Mörder- ääh Militärbischof...die sogn. Würde ist zwar bei weitem nicht unantastbar, Menschen sich aber wirklich für das dümmste Zeug nicht zu schade.
Hasso
Gast
Ein Sonderschüler hätte es nicht "besser" ausdrücken können! "Es freut mich, dass Osama Bin Laden tot ist".-Wenn die "Greenspans" direkt mitgingen, wäre es ja gut!
Enno Billigrave
Gast
@christof
"ps: christliche Werte...christliche Werte...oh man...das man sowas heutzutage noch zu lesen bekommt. Was sind denn dann die Werte anderer Religionen!?!"
Wenn ich sage, dass ich als Atheist durch Erziehung durch christliche Werte geprägt bin, ist das nur eine Feststellung die mit unserer Geschichte zu tun hat. Sie kritisiert die Werte anderer Religionen überhaupt nicht!
Sie heissen ja auch deswegen CHRISTof und nicht weil Sie mit ihrem Namen Buddhisten verunglimpfen wolle, oder?
Axel
Gast
es wäre doch wirklich interessant warum ein höflicher Kommentar ohne schipfworte und Agressionen aber mit einer anderen Meinung als allgemein veröffentlicht hier zensiert wird. Die e-mailadresse des Senders ist der TAZ ja bekannt.
Celsus
Gast
Sicherlich war der Satz von Frau Merkel unbedacht. Sie dachte damit bei der Bevölkerung zu punkten und hat anscheinend genau das Gegenteil erreicht. Ich habe schon Umfragergebnisse gesehen, in denen eine satte Mehrheit der Menschen in Deutschland es nicht wünschen, dass Freude büer den Tod eines Menschen ausgedrpückt wird - auch wenn es sich um einen Terroristen handelte.
Das Bedauern bei Spitzenpolitikern ist doch meist - leider - nur taktischer Natur. Echte Trauer bei Politikern dürfen wir nur dann erleben, wenn die eigene Partei ein schlechtes Wahlergebnis hat oder diese Ämter verlieren. Dies wird bei Frau Merkel voraussichtlich bei den nächsten Wahlen geschehen. Und da die Frauenquote nach den Lippenbekenntnissen einiger in der Regierung erhöht werden soll, wünsche ich mir, dass bei diesem Zapfenstreich dann auch Frauen mitspielen dürfen.
bohlien
Gast
Betr: Zensur im Kommentarbereich
„Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden." (Rosa Luxemburg)
Das müssten eigentlich auch die "LINKEN" - Meinungsmacher der taz verstehen?
Carolisa
Gast
Ich finde der Vatikan hätte schärfer reagieren müssen auf die Reaktionen der Politiker. Aber ich freue mich auch, nämlich dass Merkel, Westerwelle und Seehofer ihr wahres unchristliches Gesicht gezeigt haben. Jetzt muss ich mir sie nicht mehr ständig "schön reden". Merkel hatte auch mal in Bezug auf Tierschutz gesagt: "aber das sind doch nur Tiere". Auch ziemlich respektlos dem Leben gegenüber, damals habe ich ihr noch verziehen, aber das jetzt ist echt zuviel. Ich hoffe, dass die meisten Deutschen so denken, sonst ist das nicht mehr mein Land.
EU-Gegner
Gast
Ich verstehe ja, das man als Knazler bei den Amis Speichellecken muß um weiter durch Washingtons Gnade weiterregieren zu dürfen, aber ein Politiker der so etwas sagt, ist nicht mehr würdig hier in diesem Land einen politischen und schon gar keinen so hohen Posten zu bekleiden. Die Merkel muß weg!!
bohlien
Gast
Stevie: "Wenn er tatsächlich verantwortlich für den Tod von 3000 Menschen verantwortlich ist, dann hat er jede Form der Würde verloren." RICHTIG!
Die Statistik hat 8000 - durch Obama Bin Ladens "HEILIGE - Krieger" getötete Menschen festgestellt.
Nicht nur die 3000 vom 09.11. zählen!
Wenn es doch so sehr um die Prinzipien vermeintlichen Rechtsstaatlichkeit geht, liebe Freund und deutsche Gut- und Besserwissermenschen, vor allem liebe medial durchorganisierte, in Deutschland veröffentlichte Meinung, dann ist jetzt die Selbstanzeige wegen Komplizenschaft das Mittel der Wahl.
Statt sich darüber zu freuen, dass die freie Welt um einen ihrer Haupt-Feinde gebracht wurde, wirft das deutsche Bürgertum die scheinbar selbstzerfleischende Frage auf, wie es denn sein könne, dass man so mit einem Menschen umgeht.
Jürgen Orlok
Gast
Staatlich durchgeführter Mord:
geschützte Personen VStGB §8 Absatz6.2 "im nichtinternationalen bewaffneten Konflikt: Verwundete, Kranke, Schiffbrüchige sowie Personen, die nicht unmittelbar an den Feindseligkeiten teilnehmen und sich in der Gewalt der gegnerischen Partei befinden;" unbewaffneter Bin Laden und Frau und Kinder gegen KillerMarines doch wohl offensichtlich(im Sinne des Wortes) !
VStGB §8 Absatz1.1 "eine nach dem humanitären Völkerrecht zu schützende Person tötet," wird doch triumphal behauptet !
VStGB $8 Absatz1 "wird in den Fällen der Nummer 1 mit lebenslanger Freiheitsstrafe ...bestraft"
VStGB §12 Absatz1 "3. Geschosse verwendet, die sich leicht im Körper des Menschen ausdehnen oder flachdrücken, insbesondere Geschosse mit einem harten Mantel, der den Kern nicht ganz umschließt oder mit Einschnitten versehen ist,"
VStGB §12Absatz2 "Führt der Täter den Tod vorsätzlich herbei, ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren"
Dies ist nach allen verfügbaren Informationen zutreffend, da die Leiche ja so schrecklich aussehen soll. Es wäre doch angebracht Obama und seine Helfershelfer in Deutschland anzuklagen !!! Die USA werden es nicht tun, der ICC wird oder kann es nicht tun, also WIR ...
Wolfgang Bieber
Gast
Osama bin Ladens Tod wurde von deutschen Spitzenpolitikern ganz offenbar mit Genugtuung begrüßt. Dabei sollte doch gerade der christlich-geprägten Kanzlerin klar sein, dass der Tod eines Menschen niemals Grund zur Freude sein kann. Die völkerrechtlichen Implikationen noch nicht einmal angesprochen:
http://bit.ly/mp8h3m
Staatsbürger
Gast
Einspruch meine Damen und Herren!
-- Merkel war ehrlich --
Die Sensation schlechthin!
Das werde ich ihr nie vergessen.
Der absolute Höhepunkt des Jahres!
Weit vor den demokratischen Revolutionen in unseren arabischen Nachbarstaaten sowie des Terrorfürsten und Baron Guttis erzwungene Rücktritte! Was für verrückte Zeiten das nur sind...
Martin
Gast
Hat sich Frau Merkl auch gefreut als in ihrem Auftrag Frauen und Kinder ermordert wurden ?
Muß jetzt auch der USA-Präsi sterben, der ja nun wesendlich mehr Unschuldige ermorden und Kinder foltern ließ ?
Darf ich mich jetzt öffendlich freuen, wenn der afganische Widerstand wieder einen der deutschen Kindermördern der Gerechtigkeit zugeführt hat ?
Ist der deutsche kleine Bürger wirklich unschuldig, wenn von seinen Steuern Killer bezahlt werden ?
Darf der Rest der Welt jetzt alles Ami´s ermorden, da sie ja außerhalb der USA ein Risiko für die eigene Sicherheit sind ?
Was ist denn noch der Unterschied zwischen einer Terror-Gruppe und den westlichen Terror-Regierungen ?
Foltern Islamisten auch Kinder wie die USA ?
Fragen über Fragen, aber die Antwort ist immer die gleiche : Wer die Macht hat hat recht und der Verlierer ist der Böse.
Sicherlich hat es mit Opa bin Laden nicht unbedingt den falschen getroffen, dieses würde aber auch für Bush/Obama/Merkel usw. gelten.
Vladimir Rott
Gast
Wie du mir, so ich dir... ob man sich darüber freuen darf oder nicht tut ja rein gar nix nichts zur Sache.
Wie man Konflikte konstruktiv lösen kann, weiss man doch. Nun tun müsste man es, konsequent.
Christoph
Gast
"Angesichts des Todes eines Menschen freut sich ein Christ nie."
Als ob es besonders christlich wäre, die gezielte Tötung eines Menschen nicht als etwas Gutes zu bezeichnen. Ich möchte diese Aussage nicht kritisieren, aber sie sollte nicht zu hoch gelobt werden. Ist doch auch nur "WischiWaschi", was da aus dem Vatikan empor steigt.
Wenn Merkel sich nochmal mit ihren BeraterInnen hinsetzt, wird sie sicher zu einer differenzierten Aussage fähig sein, doch zeigen Reaktionen und Aussagen aus dem Impuls heraus nicht auch, wie ein Mensch wirklich ist? Wenn sie grundsätzlich der Meinung wäre, dass die gezielte Tötung ohne vorherige Gerichtsverhandlung NICHT rechtens sei (oder sagen wir...gegen die Würde eines Menschen spricht!?!), dann hätte sie auch im Impuls anders reagiert. Versteht mich nicht falsch, ich sehe niemanden als berechtigt, selbst nach einem Gerichtsverfahren über das Leben und den Tod eines Menschen zu urteilen. Und wer weiß, ob Bin Laden nicht einfach eine Marionette der westlichen Staaten gewesen ist und nun als "Sündenbock" herhalten musste. Würden in diesem Falle nicht auch andere einer gezielten Tötung zum Opfer fallen müssen? Aber wie so oft gibt es klare Feindbilder und klare Gutmenschen in den Medien.
ps: christliche Werte...christliche Werte...oh man...das man sowas heutzutage noch zu lesen bekommt. Was sind denn dann die Werte anderer Religionen!?!
L.A. WOMAN
Gast
Es sollte bedacht werden, dass Merkel dank ihrer gut geeölten PR-Abteilung über einen hohen Bekanntheitsgrad welt weit verfügt, in Anbetracht dessen sind die Folgen ihrer Äußerungen zu bedenken:
Die irren Bomber um Bin Laden sind nun hinreichend bekannt mitsamt ihren Rachefeldzügen.
Nun stellt sich diese Kanzlerin hin und freut sich über den Tod des Anführers. Damit lenkt sie doch den Focus der Rachegelüste direkt auf ihr eigenes Volk und bricht schlussendlich ihren Amtseid, worin sie "Schaden vom deutschen Volke abwenden will" . Was will diese Frau eigentlich noch anrichten? Mit den vielen Bankenrettungspaketen hat sie doch schon unser Volksvermögen verspielt und nun holt sie die irren Bomber womöglich vor unsere Tür.
Fordler
Gast
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat öffentlich gesagt: "Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten."
Besser hätte sie gesagt: "Ich freue mich, daß Osama nun bei Allah ist und das Warten auf die 72 Jungfrauen ein Ende hat". So freuen sich doch auch die Muslime in aller Welt.
Fofi
Gast
Ach, wie nett, dass man sich wieder mal das Maul zerreißt über die Rechte eines Täters! Herrn ObL waren die Rechte seiner Opfer offenbar herzlich wurscht.
Uticensis
Gast
Ich schäme mich geradezu, als Christ ev. Konfession mit diesem Bischof verbunden zu sein. Dass der Vatikan bei der Beurteilung von Verbrechern öfter mal völlig daneben liegt (Stichworte rat line, Kindesmissbrauch), kennt man ja schon. Aber dass der ev. Militärbischof so intensiv um einen Erzmörder bemüht ist, den christlicher Beistand am wenigsten interessiert hätte...
Er mag ja im stillen Kämmerlein um dessen Seele beten, wenn er nicht meint, dass ganz anderen Menschen seine Fürsprache eher zukommen sollte.
Wer nicht völlig den Glauben an und das Gefühl für Gerechtigkeit verloren hat, der wird nach dieser Aktion Genugtuung empfinden. Und wenn sich diese Genugtuung in Freude ausdrückt, dann ist das auch gut. Die Welt ist ein Stück "heiler" geworden jetzt. "Wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen" - sagt Jesus.
Wenn man schon von Würde sprich, dann ist festzustellen, dass Osama bin Laden ein seines Charakters und seiner Taten würdiges Lebensende gefunden hat. Halleluja!
Peter Adam
Gast
Argumentatorisches Wischiwaschi...
Selten hat ein unbedachter Satz aus einem Politikermund
derart offen und schonungslos gezeigt, wie geistig und moralisch verkommen solche Menschen sind...
Frau Merkel, treten sie zurück, und bewahren sie sich noch einen kleinen Rest von Würde....
Ich schäme mich für dieses Land...
Westberliner
Gast
Ich vermisse generell bei der CDU und auch bei der CSU, dass diese christliche Sichtweisen in ihre Politik einfließen lassen. Denn dann gäbe es keine Kinderarmut, keine Flüchtlingsprobleme, kein Genfraß und schon gar keine Atomkraft und, und, und ...
emil
Gast
und soldatInnen freuen sich also nicht beim tod des gegners? ich dachte es sei deren job, so wie sich ein eishockey team freut, wenn es ein spiel gewinnt, die managerin freut, wenn sie mehr umsatzplus ausweisen kann so eben auch die bundeswehr, deren aufgabe es offenbar ist leben zu nehmen.
aber ja, wahrscheinlich tun sich alle herzlich schwert damit und daher muss die bundeswehr auch so viel werbung schalten, damit überhaupt noch jemand freude über den tod anderer empfinden kann.
Robson Paul
Gast
dass o.b.l tot ist mag für viele eine gewisse erleichtung sein. dass sich eine kanzlerin (oder auch ein kanzler, männern kann man so etwas durchaus auch zutrauen!)sich hinstellt und freude über dessen tod bekundet ist unwürdigt und beschädigt nachhaltig die haltung von staatslenkerInnen, wenn es um ihre persönl. integrität geht.leider muss man konstatieren: frau merkel hat den "schuss nicht gehört". sie lässt sich in eine dumpfe, reaktionäre haltung drängen, die den us-amerikaner so eigen ist: hass, vergeltung,rache. das sind niedere instinkte.frau merkel hätte da mehr augenmaß beweisen müssen; sie hat wiedermal nicht die sache vom ende her gedacht.
Wolfgang Banse
Gast
Ins Fettnäpfchen getreten
Die Würde des Menschen ist unantastbar,dies sollte auch für Tote gelten,im Bezug auf BIN-Laden.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sollte sich des Anstandwegen und der Pietät öffentlich für Ihren Black-Out im Bezug auf ihre Äußerung über den Toten BIN-Laden entschuldigen.
davidly
Gast
Wenn nicht so unwürdig, wäre es lächerlich. Ein "Militärbischof" findet es befremdlich, versteht es aber bequemerweise, dass die Kanzlerin etwas anderes sagen wolle. Und dieser Fantasie Äußerung lautet (in Konjunktive II ausgedacht): "Der Tod bin Ladens könnte ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Terror sein."
Also Sie, Herr Kriegsvater, tragen diese "Differenzierung" bei. Und trotzdem ist sie unbedacht, sowie riecht wie holzschnittartige Propaganda und ist meiner Meinung nach für sich allein völlig falsch.
Wenn Sie glauben, Menschenwürde unantastbar sei, dann haben Sie die falschen Berufung beantwortet.
luna
Gast
"Erleben Sie das als Militärbischof bei Bundeswehrsoldaten, dass die sich freuen, wenn ein Feind getötet wurde?"
Soldaten sprechen in solchen Situationen nicht von "töten", sondern ganz nüchtern pragmatisch von "wegmachen" - wie die in einen Panzer 'eingebetteten' deutschen Journalisten im amerikanischen Irakkrieg berichteten. Auch nicht besser.
Die Mordaktion als solches wird auch immer zweifelhafter. Wie kann ein Mann mehr als 5 Jahre völlig isoliert hinter dicken hohen Mauern ohne Kommunikationsmittel wie ein Quasi-Gefangener leben und dennoch als 'gefährlicher' Koordinator einer weltweit agierenden Terrorgruppe gelten ?
Es wirkt eher so als hätte er dort seine Restlaufzeit unter Aufsicht des pakistanischen Militärs verbracht, um keinen Schaden anzurichten.
Mit der Entdämonisierung dieser Person muss bald mal begonnen werden, auch wenn es das Geschäft der Medienkonzerne und deren einträgliche Zusammenarbeit mit Geheimdienstmördern empfindlich stört. Dramatisieren schafft Auflage, aber weder Wahrheit noch Gerechtigkeit noch Frieden.
nihi.list
Gast
Tja, lieber Herr Pfarrer.
Offensichtlich waren Ihre Lichterketten nicht lang genug. Denn dann wäre Bin Laden Laden bestimmt derart beeindruckt gewesen, dass er jeglichem Terror sofort abgeschworen hätte.
Aber Sie haben ja bestimmt bald eine weitere Chance, wenn Bin Ladens Nachfolger die nächsten Mordanschläge befiehlt.
Bitte versagen Sie da nicht wieder, denn sonst könnten Ihnen die bösen Amis erneut zuvorkommen.
Und egal was die Medien suggerieren wollen, die meisten Menschen freuen sich bzw. sind zumindestens im höchsten Maße über Bin Ladens Tod erleichtert.
der Weihnachtsmann
Gast
Die USA hat in keinster Weise demokratisch gehandelt.
Sie hat klipp und klar demonstriert, wie ein faires Verfahren gegen einen Beschuldigten durchgeführt wird. Hier wird terrorisiert, von den USA.
Sie begehen auf fremden Territorium einen Mord, und haben einen offensichtlich unbewaffneten Mann gezielt hingerichtet.
Das Frau Merkel sich zu solch einer Äusserung hinressen lässt, demonstriert auf fatale Weise ihr mangelndes
Feingefühl und die Einschätzung der Situation. Als bekennende Christin hat sie sich in aller Öffentlichkeit von dem Gebahren der USA zu distanzieren. Das eine solch "schlichte" Frau unser Land führt ist unglaublich.
Erst nachdenken, dann die Klappe aufmachenm wäre wohl besser gewesen.
der Weihnachtsmann
Gast
Die USA hat in keinster Weise demokratisch gehandelt.
Sie hat klipp und klar demonstriert, wie ein faires Verfahren gegen einen Beschuldigten durchgeführt wird. Hier wird terrorisiert, von den USA.
Sie begehen auf fremden Territorium einen Mord, und haben einen offensichtlich unbewaffneten Mann gezielt hingerichtet.
Das Frau Merkel sich zu solch einer Äusserung hinressen lässt, demonstriert auf fatale Weise ihr mangelndes
Feingefühl und die Einschätzung der Situation. Als bekennende Christin hat sie sich in aller Öffentlichkeit von dem Gebahren der USA zu distanzieren. Das eine solch "schlichte" Frau unser Land führt ist unglaublich.
Erst nachdenken, dann die Klappe aufmachenm wäre wohl besser gewesen.
Stevie
Gast
Natürlich klingt es seltsam, wenn eine Bundeskanzlerin sich über den Tod eines Menschen freut. Zumal sich die Bundesregierung ansonsten immer deutlich gegen die Totesstrafe ausspricht. Dies war allerdings kein Gerichtsverfahren, sondern ein militärischer Einsatz. Und glaubt jemand ernsthaft, daß Osama bin Laden mit Watte um sich geschmissen hätte, wenn er die Möglichhkeit gehabt hätte, um sich zu wehren?
Wenn er tatsächlich verantwortlich für den Tod von 3000 Menschen verantwortlich ist, dann hat er jede Form der Würde verloren.
Thomas Braun
Gast
Es war wohl eine Reaktion "aus dem Bauch" heraus. Wir sollten uns freuen,dass Politiker auch dazu noch fähig sind und nicht nur vorgefertigte und nach allen Seiten wohlüberlegte Statements abgeben.
Anna
Gast
Und ich hatte schon befürchtet, außer mir findet es jeder normal, dass man Menschen ermordet und sich darüber freut. Viele Machthabende haben sich auf jeden Fall eine Blöße gegeben, wie weit sie sich von Ethik und Moral entfernt haben. Die unbedachten Äußerungen zeigen bei den Politikern ja die wahre Gesinnung.
Enno billigrave
Gast
Das war ein seltsamer Tag mit nachdenklichen Momenten über Terror, Gerechtigkeit, Justiz, Demokratie, viele seltsame Kommentare von Politikern, schlecht vorbereitet offenbar. Er endete besonders seltsam als ich abends nach der Meldung aus dem Vatikan dachte, das ist die erste vernünftige Reaktion, die ich heute höre.
Und das aus dem Vatikan. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin irgendwas zwischen Atheist und Agnostiker aber natürlich in meinen Werten durch Erziehung christlich geprägt. Trotzdem kommt es wirklich selten vor, dass ich ausgerechnet aus dem Vatikan eine Botschaft vernehme, die ich dann als herausragend zustimmungsfähig einordne. Zeigt mir mal wieder, dass man sich nie zu sehr auf seine Vorurteile verlassen sollte....