Erneut Zwischenfall in Fukushima: Pannenserie reißt nicht ab

Im Atomkraftwerk Fukushima ist nach Angaben des Betreibers Tepco schon wieder ein Leck in den Tanks für radioaktives Wasser entdeckt worden.

Hunderte von Tanks mit radioaktivem Wasser stehen auf dem AKW-Gelände. Bild: reuters

TOKIO afp/ap | Die Pannenserie in der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima reißt nicht ab. Nach Angaben der Betreiberfirma Tepco lief am Dienstag aus einem unterirdischen Sammelbehälter möglicherweise radioaktiv verseuchtes Wasser aus und versickerte im Boden.

Bereits am Wochenende hatte es zwei ähnliche Vorfälle gegeben. Tepco bekräftigte, mit einem Abfluss des verseuchten Wassers ins Meer sei nicht zu rechnen. Zu den Gründen für die Lecks konnte ein Firmensprecher bei einer Pressekonferenz keine Angaben machen. Weitere Untersuchungen seien im Gange, sagte er.

Nachdem in der Nacht zum Samstag nach Angaben des Betreibers womöglich bis zu 120 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser aus einem Tank austraten, meldete der Konzern am Sonntag ein mögliches weiteres Leck in einem unterirdischen Sammelbehälter. In Wasserproben außerhalb des Behälters wurden demnach radioaktive Werte gemessen.

Erst am Freitag war eines der Kühlsysteme für Abklingbecken für verbrauchte Brennstäbe für drei Stunden ausgefallen. Nach einer Überprüfung wurde die Anlage nach Angaben von Tepco wieder in Betrieb genommen.

Mutmaßliche Ursache seien technische Arbeiten gewesen. Im März waren vier Kühlbecken für 30 Stunden ausgefallen, nachdem eine Ratte einen Kurzschluss in der Schaltanlage verursacht hatte.

Hunderte von Wassertanks

Auf dem Gelände lagern inzwischen insgesamt 270.000 Tonnen hoch radioaktiv verseuchtes Wasser in Hunderten riesigen Tanks. Bis 2015 werden weitere gigantische Mengen hinzukommen, so dass schon jetzt Hunderte weitere Bassins in Planung sind.

Die Katastrophe von Fukushima vor zwei Jahren war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Die Lage in dem Atomkraftwerk im Nordosten Japans gilt seit Dezember 2011 als stabil, dennoch bleibt die Anlage äußerst anfällig, insbesondere für den Fall eines neuen Erdbebens oder Tsunamis.

Zahlreiche provisorische technische Hilfsmittel in der Anlage, mit denen die Sicherheit garantiert werden soll, gelten als störanfällig.

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