piwik no script img

Bayern-Boss behält ÄmterHoeneß darf weiter wursten

Seine Spitzenämter beim FC Bayern kann Uli Hoeneß vorerst behalten. Aber der Aufsichtsrat will den Steuerhinterziehungsfall „weiterhin beobachten“.

Edmund Stoiber (l.) und Uli Hoeneß: zwei große Deutsche. Bild: dpa

BERLIN afp | Uli Hoeneß soll trotz der Steueraffäre seine Ämter als Präsident und Aufsichtsratschef beim FC Bayern München vorerst behalten. Der Aufsichtsrat habe nach intensiver Diskussion einvernehmlich entschieden, dass Hoeneß das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden weiter ausüben solle, teilte der Verein nach der Sitzung des Gremiums am Dienstag mit.

Der 61-Jährige hatte kürzlich durch eine Selbstanzeige eingeräumt, jahrelang ein Konto in der Schweiz verheimlicht und die fälligen Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben.

Den Angaben zufolge entschuldigte sich Hoeneß und bot zudem dem Aufsichtsrat an, sein Amt als Aufsichtsratschef ruhen zu lassen, bis die Behörden über die strafbefreiende Wirkung seiner Selbstanzeige entschieden hätten.

Das Gremium habe dies mit Verweis auf die anstehenden „sportlichen Herausforderungen“ im Finale der Champions League und beim DFB-Pokal begründet. Weiter hieß es, der Aufsichtsrat werde „die Angelegenheit weiterhin beobachten und sich bei Vorliegen neuer Erkenntnisse“ erneut mit dem Thema befassen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

14 Kommentare

 / 
  • HK
    Hans Klemm

    Der zur Verschwiegenheit verpflichtete Aufsichtsrat hat nach dem Vorbild der "familiären" FIFA ihren Boss leider nicht geschützt, der in der Vergangenheit neben seinen gebeichteten Verfehlungen auch zusätzlich seinen Verein schädigte, weil die (allerdings bereits verjährten) Verquickungen wegen seines Privatdarlehens vom Adidas-Chef trotz eines scheinbar höhereren Angebotes eines Mitbewerbers in Sachen Ausrüstungen dieser auf der Strecke blieb. UH hatte damals als Angestellter seines Clubs die Verhandlungen geführt und damit die Vermögensbetreuungspflicht verletzt, wie übrigens auch der AR durch die unterlassene Plicht des Überwachens aller bis zum jetzigen Zeitpunkt bekannten Vorgänge. Bekanntlich wurde dieser Partner auch ein paar Monate später Anteilseigner des Clubs.....

    Bei dieser Gelegenheit des eher freundlichen Zusammenseins, statt dem vorab angesagten "Abrücken" von UH, hätte ich wenigstens auch eine "Abmahnung" für den Vorsitzenden des FC B, KHR, erwartet, der mit seiner versuchten Unterlassung der Nachzahlung beim Zoll für seine nicht billigen "Uhrengeschenke" eines angegebenen "Freundes aus Katar" zwar privat in das Fettnäpfchen trat, doch damit auch moralisch seinen Verein schädigte.

  • KH
    Karin Haertel

    Der Vorzeige-Bayer hat nicht nur Schrammen abbekommen. Nein, er ist arg zerbeult. Aber alles halb so schlimm. Von seinen "Mitkraehen" wurde ihm nun die Absolution erteilt und seine kriminellen Handlungen sind damit vergessen und vergeben. Tja, so laeuft das eben in Bayern. Wenn ihr euch damit mal nicht irrt!

  • HP
    Horst Paschulke

    @palomino

    Ihr Begriff "Volkswirtschaftsschädling" gegenüber U.H. ist Nazijargon!

  • P
    Peggy

    @ weiter denken "Ich möchte gerne wissen, wenn einer durch sehr viel Fleiß reich geworden ist, er dann nicht auch irgendwo in der Welt Geld verstecken würde."

     

    Da muss ich als Leser feststellen, dass 99% der Bevölkerung faul sind. Leider ist es nicht der Fleiß, der zum Reichtum führt. Man kann sich aber seine Welt so träumen, wie man möchte.

  • H
    hackfresse

    Prostitution mit minderjährigen ist natürlich weder ein Grund zum abdanken für Hoeneß, noch für die Spielerkollegen oder die Fans, geschweige denn für die gegnerischen, die noch nicht mal einen dreckigen Witz hin bekommen, wenn Herr Schnellficker eingelocht hat. Dortmundfans müßten ihn in Wembley so nervös machen, daß Bayern verliert, damit sie in den Spiegel schauen können.

  • HK
    Hans-Ullrich Klemm

    Diese geschlossene Momentaufnahme, die eigentlich nur dem zu erwartenden Londoner Erfolg geschuldet ist, wirkt schon etwas besorgniserregend!

    Die hohen Herren der Wirtschaft hätten ihn eigentlich genauso schützen sollen, wie den als "Schüttelschorsch" bekannten CSU-Politiker Schmidt, dem in der parallel ablaufenden "Amigo"- bzw. "Verwandten-Affäre" bis zur Klärung seines Falls die Immunität als Landtagsabgeordneter entzogen werden soll.

    Egal, wie die Hoeneßgeschichte und das oben genannte brisante Endspiel ausgeht, er wird als geliebter und gehasster Mensch zukünftig immer das unsichtbare Wort "Steuerbetrüger" mit sich herumtragen müssen.....

  • P
    palomino

    Das war "Horneburger Schießen", Teil 1 !

    Es hat doch niemand ernsthaft erwartet, daß in Bayern ein Mann zur Rechenschaft gezogen werden könnte, dessen Person derart aufgeladen ist mit einem Nimbus der Heiligkeit, der Aura ewigen und größten Erfolgesund darüberhinaus sozialem Samaritertum ?

    Was mich wirklich anwidert ist nicht "der Fall Hoeneß", sondern die speichelleckerische Unterwürfigkeit derer, die ihn noch gegen die Vorwürfe zu verteidigen suchen, die er doch selbst schon eingeräumt hat !

    Mindestens ebenso ekelhaft ist das ständige Herunterbeten des Mantras der "sozialen Ader" des Uli. H.; all diesen Leuten scheint es wichtiger wenn Hoeneß etwas Geld in die Hand nimmt um Institutionen seiner Gunst und Wahl zu unterstützen, die wahrscheinlich solcher Zuwendungen gar nicht erst bedurft hätten, würden Menschen wie er einfach nur ihre Steuerpflicht der Allgemeinheit gegenüber erfüllen, anstatt das nur zu behaupten !

    Nun bleibt also wohl ein überführter Lügner und geständiger Volkswirtschafts-Schädling an der Spitze des größten deutschen Fußball-Klubs und kein Hahn in Bayern kräht mehr nach der Vorbildfunktion, die man Menschen in solchen Positionen bis herunter zum Trainerstab andichten wollte - wenn Jürgen Klopp das nächste Mal an der Seitenlinie wieder aus der Haut fährt und der Pool der Experten sich darob wieder in gefälliger Empörung suhlt "weil das ja auch die Kinder sehen", werde ich daran denken, daß es alles hätte auch viel schlimmer kommen können !

  • WD
    weiter denken

    Es war falsch was Höneß gemacht, dafür bekommt er auch seine Strafe.

     

    Wenn ich mir so ansehe wie die Leute auf dieser Seite auf ihn draufhauen kommt mir das Kotzen.

     

    Ich möchte gerne wissen, wenn einer durch sehr viel Fleiß reich geworden ist, er dann nicht auch irgendwo in der Welt Geld verstecken würde.

     

    Ich kann mir nicht vorstellen, das Hr. Höneß Geld aus der Steuerhinterziehung in den Verein stecken konnte, muss ja belegt sein woher Geld kommt.

    Außerdem ist ja sein Freund Stoiber im Vorstand. Wenn

    der von Geldern aus der Steuerhinterziehung gewußt hätte für den Verein, würde er das sicher nicht zugelassen haben. Oder ?

  • S
    Schiba

    Eine "teutsche" Posse nun endlich. Nimmt es da wunder, dass laut einer Umfrage die Deutschen die größte Zustimmung zum kapitalistischen System signalisieren (noch vor den USA oder Südkorea). Die kurze Episode des "Mehr Demokratie wagen" wurde inzwischen abgelöst vom Post-Führer-Prinzip des bayrisch-großdeutschen "Paten", dem sich die Autoritätshörigen gern unterstellen ("er hat ja auch Gutes getan" und "is schoa a Hund der Ulli)). Und die Bayernfans sollten sich doch langsam mal überlegen, ob sie die "Amigos" bei ihrem unaufhaltsamen "Vorrücken bis zur Schlossallee" (kaufen kaufen) weiter unterstützen. Irgendwann geht es bei dieser Posse doch auch um die politische Kultur. Eine Kaufenthaltung am Ende noch: die Marken Audi, VW, Adidas und Telekom sollten vom Konsumenten gemieden werden.

  • B
    BauBAUmeHRbAU

    und fürs schwarzfahren kann man in den bau kommen

  • K
    kha

    Selten habe ich einen schlechteren Kommentar gelesen als diesen. Niveau: 1. Klasse Sonderschule.

    Wenn man mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, dann zeigen 3 Finger auf einen selbst.

    Was hat der Kommentator selbst geleistet??? Wievielen hat er geholfen?

    Pfui, vor so viel versteckter Selbstgerechtigkeit. Ekelig.

  • UM
    Ulli Müller

    Was kann man alles mit Schwarzgeld aus der Schweiz kaufen?

    gegnerische Spieler, damit z.B.: die in den letzten Spielminuten dem eigenen Torwart in die Arme spielen, Schiedsrichter, ... .

    Wichtig einen mit Schwarzgeld in der Schweiz im Team zu haben!!!!

    In der Bundesliga ist eins sicher,

    Sport musss hinten an stehen!

  • J
    jugendwart

    sollen wirklich verbrecher, betrüger und lügner die vorbilder unserer jugend sein?

     

    ist es wirklich das erklärte ziel, abzuzocken wie es nur geht, ohne rücksicht auf gesetz und moral?

     

    ... und vor allem ohne konsequenzen!

     

    es kotzt mich an!

  • T
    Torwut

    Der Aufsichtsrat gibt die geschlossenen Gesellschaft (sozusagen Krähen unter sich). Man kennt sich und man stützt sich. Da scheitert der Aufsichtsratsvorsitzende und Wurstmacher-Oligarch der Allianz-Arena an seinen eigenen moralischen Maßstäben. Sowas gilt ja auch nur für den Rest, wenn man selbst auf dem hohen Ross sitzt. Enteignen und einsperren.Ende.