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Essay Männer als OpferDie lila Faust

Kommentar von Alexandra Weiss

Im Stil eines Ringkampfs: Immer wenn von „Männern in der Krise“ die Rede ist, geht es um Antifeminismus und vor allem um Verteilungskämpfe.

Männer als Opfer haben Neuigkeitswert. Bild: imago/Blickwinkel

D ie Männlichkeitskrise ist in der medialen und politischen Öffentlichkeit zum unhinterfragten Faktum geworden. Als Ursachen werden kaum die Umwälzungen der ökonomischen und politischen Verhältnisse oder traditionelle Männlichkeitskonstruktionen identifiziert, sondern „der Feminismus“. Die aktuell populäre Rede von der „Krise der Männlichkeit“ und der damit einhergehende Antifeminismus sind Ausdruck eines Verteilungskampfs.

In der Krise sollen damit gefährdete männliche Machtpositionen abgesichert werden. Und sie ist wohl auch Ausdruck einer Sehnsucht, dass zumindest im Privaten alles beim Alten bleiben möge und Frauen als Sozialkitt in stürmischen Zeiten fungieren sollen.

Beide Phänomene sind als Begleiterscheinungen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels aber keineswegs neu. Schon Otto Weiningers berühmtes und auflagenstarkes Buch von 1903, „Geschlecht und Charakter“ (1909 erschien bereits die 11. Auflage), markierte eine Hochkonjunktur des Antifeminismus (und des Antisemitismus). Anschließend riefen die Durchsetzung des Frauenwahlrechts 1918 (für Männer 1907) in Österreich und die im Zuge des Ersten Weltkriegs destabilisierte Geschlechterordnung Männerrechtler auf den Plan.

Alexandra Weiss

ist Politikwissenschaftlerin an der Uni Innsbruck und Koordinatorin im Büro für Gleichstellung und Gender Studies: www.a-weiss.net/.

Zuletzt erschienen von ihr „Regulation und Politisierung von Geschlechterverhältnissen im fordistischen und postfordistischen Kapitalismus“ (Westfälisches Dampfboot 2012) und „Unternehmerisch und erschöpft? Anforderungen und Widersprüche von Arbeit und Lebensgestaltung“ (ÖGB-Verlag 2013).

Damals wie heute stehen im Fokus der Kritik eine „überzogene Gleichstellungspolitik“, die Männer mitunter sogar in ihrer Existenz bedrohe und die veränderte Rolle und Bedeutung von Vätern. Auch aktuell sind die Grundpfeiler männlicher Identität – die Positionen des „Ernährers“ und des Vaters – in Veränderung begriffen. Übersetzt werden diese Veränderungen und Verunsicherungen in Opfererzählungen, welche die Medien gern aufgreifen.

Neuigkeitswert

Zum einen haben Männer als Opfer Neuigkeitswert, zum anderen können Ressentiments gegen emanzipatorische Geschlechterpolitik damit offen artikuliert werden. Problematisch ist dabei nicht, die Opfererfahrungen und Verunsicherungen von Männern zur Sprache zu bringen, sondern wie dies geschieht: in Konfrontation und Abgrenzung zum Feminismus, dem die „Schuld“ für die Misere monokausal zugeschrieben wird.

Vom Feuilleton auf die Regierungsebene schaffte es die „Männlichkeitskrise“ in Österreich mit dem Antritt der rechtskonservativen ÖVP-FPÖ-Regierung im Jahr 2000. Schon kurz nach der Regierungsbildung im Februar 2000 wurde das Frauenministerium aufgelöst und dessen Agenden dem FPÖ-geführten Sozialministerium zugeordnet. Daraufhin wurde im Jahr 2001 eine „Männerpolitische Grundsatzabteilung“ im selben Ministerium eingerichtet. Begründet mit dem Verweis auf Gender Mainstreaming und den Erfolgen der Frauenpolitik, die Männer zunehmend unter Druck setzen und benachteiligen würden.

Insbesondere die FPÖ ortete in der SPÖ-Frauenpolitik männer-, familien- und kinderfeindliche Politik. Die „artgerechte Rollenaufteilung“, so das theoretische Organ der FPÖ Zur Zeit, werde zunehmend infrage gestellt. Die ÖVP musste ihre Haltung zur Frauen- und Familienpolitik seit den 1970er/1980er Jahren zwar etwas modernisieren, die konservativ-katholische Tradition trat aber in der Wenderegierung ab 2000 wieder stärker zu Tage, ein liberaler Flügel war kaum noch vorhanden.

In den zahlreichen Publikationen der Männerabteilung blieb die strukturelle Dimension der Geschlechterverhältnisse fast völlig außer Acht, Daten über politökonomische Prozesse fehlten fast zur Gänze. In erster Linie ging es um individuelle Befindlichkeiten und eine individualpsychologische Sicht auf das Thema. Dieser Fokus kennzeichnet die politische als auch die mediale Debatte bis heute.

Die Folgen in der realen Welt

Zu Wort kamen männerbewegt-radikale Autoren wie Gerhard Amendt, Walter Hollstein oder solche mit einem Nahverhältnis zu katholischen Organisationen. Auch Christine Bauer-Jelinek ist eine der AutorInnen, die unter der schwarz-blauen Regierung ihren Beitrag zum Zurechtrücken der „einseitigen Sicht“ auf die Geschlechterverhältnisse leistete. 2012 erregte sie mit ihrem verschwörungstheoretischen Buch „Der falsche Feind. Schuld sind nicht die Männer“ – das sich etwa auf dem Niveau von Eva Hermanns Publikationen bewegt – breite mediale Aufmerksamkeit.

Skurril mutete es selbst im katholisch-konservativen Österreich an, dass sich der als extrem rechts-konservativ geltende Wiener Weihbischof Andreas Laun mehrfach in Ministeriumsbroschüren zu Geschlechtertheorien und Vaterschaft äußerte. In seinem Beitrag zur „Geschlechterdifferenz aus biblischer Sicht“ ist von der „Idee einer von Gott gegebenen Natur von Mann und Frau“ zu lesen.

Zeitgleich herrschte beim Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen Stillstand. Dafür wurde im Sinne der „Wahlfreiheit“ ein Kindergeld eingeführt, dass den Wiedereinstieg in den Beruf für Frauen nach der Karenz weiter erschwerte, und Steuervorteile für Alleinverdiener wurden erhöht. Mit dem Regierungswechsel 2007 änderte sich zwar die Ausrichtung des nun wieder SPÖ-geführten Sozialministeriums. Das Thema und der antiemanzipatorische Tenor der Diskussionen um Geschlechterpolitik waren aber etabliert und wurden insbesondere ab 2008 verstärkt von der medialen Öffentlichkeit aufgegriffen.

Was in Österreich als Qualitätsmedium gilt, hat die Bezeichnung mitunter zwar kaum verdient. Festzuhalten ist aber, dass insbesondere diese ihrem Selbstverständnis nach liberalen Medien – vor allem die Tageszeitung Der Standard und das Nachrichtenmagazin profil – den antifeministischen Diskurs forcieren. So wies profil 2012 nach, dass die Einkommensdiskriminierung von Frauen ein Mythos sei. Das Festhalten daran verdanke sich den politischen Interessen von Frauenpolitikerinnen. Mit Fragen nach der Verteilung der unbezahlten Arbeit, mangelhafter Kinderbetreuung und der daraus folgenden extrem hohen Teilzeitquote von Frauen in Österreich hält man sich nicht auf – man hatte nämlich gerade den Unterschied zwischen der bereinigten und der unbereinigten Lohnlücke enthüllt.

Die Logik der Einzelfälle

In erster Linie ist es aber Der Standard, der sein Format „Kommentar der anderen“ für (mitunter radikal-)antifeministische AutorInnen geöffnet hat. Dort wird etwa „nachgewiesen“, dass Gewalt in Beziehungen überwiegend von Frauen ausgehe, universitäre Gleichstellungspolitik „minderqualifizierte Frauen“ in Führungspositionen bringe, in Frauenhäusern „feministische Kriegshetze“ betrieben werde und die „lila Faust“ Männer allzu oft „unter der Gürtellinie“ träfe.

Da Frauen ohnehin schon die Gewinnerinnen der Modernisierung seien, müssen die „ideologischen Agenturen“ des Feminismus heute Problemlagen erfinden. Überdies sei der Feminismus diskursbestimmend und brächte Männer/männliche Forscher zum Schweigen. Das behaupten eben jene, die besonders viel Raum in den Medien bekommen.

Weder in Hinblick auf Stil noch auf Niveau entspricht das einer Qualitätszeitung. Die gewählte Sprache ist nahe der Umgangssprache, die darüber hergestellte Identifikation scheint einer zwingenden Logik zu folgen: Erzählungen über Einzelfälle ersetzen gesellschaftstheoretische Analysen und statistische Daten. Auch historische und politische Kontextualisierung sucht man vergeblich, dafür gibt es monokausale Schuldzuweisungen an Feminismus und Frauenpolitik.

Nun kann man darüber räsonieren, was eine verstärkt marktbezogene Logik aus Medien macht, dass sie etwa Tendenzen der Skandalisierung und Boulevardisierung fördert. Auffällig bleibt aber, dass gerade im Feld der Geschlechterpolitik und -theorie Qualitätsstandards obsolet wurden und nun (fast) alles sagbar ist. Das hat wenig mit Meinungsfreiheit zu tun, wie gern behauptet wird.

Wird Geschlechterpolitik im Stil eines „Ringkampfs“ inszeniert, wird damit alles andere als eine ernsthafte Auseinandersetzung verfolgt. Es ist vielmehr eine Banalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse, die Machtverhältnisse sowie Differenzierungen und Hierarchisierungen nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Gruppe der Frauen und der Männer verschleiert und entpolitisiert.

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30 Kommentare

 / 
  • Könnte ein wirkliches Eintreten für Männerrechte nicht die Förderung der Unabhängigkeit von Frauen bedeuten?

     

    Oder haben die Männerrechtler der ersten Generation am Anfang des letzten Jahrhunderts mit ihrem Eroberergeschrei das Glück der Männer auf dem Schlachtfeld im Sinn gehabt?

  • Übrigens: wer einmal von den Erkenntnissen der Gender-Wissenschaften profitieren möchte, schaue dort:

     

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/gender_geldstreaming

  • M
    Marco

    Interessante Thesen, keine Argumente, keine Quellenangaben. Den antifeministischen Troll gefüttert, wie einige Kommentare zeigen, die auf ähnlichem Niveau in die entgegengesetzte Richtung zurückscheißen.

  • Die Autorin sollte vielleicht mal den ganzen Männern danken die Ihre Rente bezahlen, indem sie die gleichen Beiträge und die gleiche Monatsrente für ihre Mini-Lebenserwartung zahlen.

  • @AE,

     

     

     

    wo ist denn der Nährwert Ihres Beitrags?

     

    Er wirft nur diesbezügliche Fragen auf.

     

    Zu welchen Behauptungen fehlen Verweise, die Sie selbst nicht bringen, wenn Sie einen Artikel erwähnen, aber die Verlinkung unterlassen? Und wo bleibt der Nährwert, wenn Sie ganz nebenbei eine dezente Herabsetzung einstreuen („die Kommentare gleichen Kindern im Sandkasten“) und zu dieser Behauptung einfach mal keine Beweise anführen?

  • A
    AE

    Wo ist der Nährwert des Artikels und der Kommentare?

     

     

     

    Der Artikel regt zum Nachdenken an, die Kommentare gleichen Kindern im Sandkasten.

     

     

     

    Ohne Beweis ist eine Behauptung obsolet.

     

    Mir fehlen Verweise auf Studien und Statistiken mit denen die hier aufgestellten Behauptungen belegt werden können.

     

     

     

    Letztens kam mir ein Artikel unter, der das genannte Thema besser behandelte, in dem auch Suizidraten, Einkommensunterschiede im Vergleich zu unbezahlten Überstunden und Geschlechtergleichheit anhand von Sterberaten nachvollzogen werden konnten.

     

     

     

    Die Autorin hat mit Polemik eine rege Diskussion angeregt, wenn das ihre Intention war (was aus den Behauptungen im Artikel zu schliessen ist), hat sie ihre Arbeit gut gemacht.

     

     

     

    Beste Grüße

     

    AE

  • BI
    BBalken im eigenen Auge

    "Zeitgleich herrschte beim Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen Stillstand. Dafür wurde im Sinne der „Wahlfreiheit“ ein Kindergeld eingeführt, dass den Wiedereinstieg in den Beruf für Frauen nach der Karenz weiter erschwerte, und Steuervorteile für Alleinverdiener wurden erhöht. "

     

     

     

    Man mag ja den Ausbau der Kinderbetreuung kritisieren, aber ein Einführen des Kindergeldes als eine antiemanzipatorische Maßnahme zu bezeichnen, ist schon sehr

     

    paternalistisch und boniert.

     

     

     

    Das dumme unmündige Weibchen am Herd, muß nach ihrer Meinung gezwungen werden, arbeiten zu gehen.

     

    In dieser Bevormundung von Müttern unterscheiden sie sich in nichts von den frauenfeindlichen, verbitterten Maskulinisten.

     

    Genauso wenig wie Mütter sich wegen der "Herd"prämie für oder gegen Erwerbstätigkeit entscheiden - tuen sie dies wegen Kindergeld.

     

    Nur diejenigen, die ihr Kind nicht in Betreuung geben wollen aber es aus finanziellen Gründen nicht können - werden gezwungenes zu tun.

     

    Und dies tut der Qualität der Betreuung noch den Frauen in ihrem Gewissenkonflikt nicht gut. Statt auch auf diese Frauen einzugehen und für strukturelle Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen, stimmen Sie in den neoliberalen Lobsingsang der Eliten über die Erwerbstätigkeit mit ein.

     

    Doppelbelastung - so was gibt es im TakaTukaLand nicht.

     

     

     

    Tut mir leid Zwang ist antiemanzipatorisch.

     

    So sehr die Kritik an den Auswüchsen des sogenannten Maskulinismus berechtigt sein mögen, es gibt auch Auswüchse bei so mancher "Feministin", die gerade diese Reaktionen provozieren.

  • Frau Weiss scheint da doch etwas durcheinandergewürfelt zu haben, wenn sie behauptet die Antifeministen beklagten sich über "zuviel Gleichstellung". Im Gegenteil fordern diese mehr Gleichstellung. Das gilt für das Sorgerecht (schönen Gruß an Feministin Heinisch-Hosek), über den sexistischen Zwangsdienst bis hin zum Wahlrecht bei denen die sich Gleichstellungsbeauftragte nennen, aber de facto Frauenbeauftragte sind. Überall dort blockieren FeministInnen und sichern strukturkonservative Machtpositionen für ihre Klientel. Und Männer die dagegen aufbegehren diffamiert man umgehend mit der "Rechts-Keule".

     

    Eine konstruktive Auseinandersetzung findet ja gar nicht statt. Die MännerrechtlerInnen fordern echte Gleichstellung, während die FeministInnen diskursverweigernd in ihrer Wagenburg hocken, die immer löchriger wird. Oder, Frau Weiss, kennen Sie eine Feministin die bereit ist ernsthaft über die Mitspracherechte eines werdenden Vaters zu diskutieren, anstatt ihn mit einem "Hättest ja verhüten können" abzukanzeln, und ihm umgehend "Frauenfeindlichkeit" vorzuwerfen?

     

    Machen wir uns doch nichts vor:

     

    MännerrechtlerInnen sind heute Avantgarde, während FeministInnen konservativ bis ins Mark sind.

  • G
    gast

    Schaun mer mal: die ersten drei Absätze im BlaBlaMeter getestet, ergibt den beachtlichen Bullshitindex von 0,55:

     

    "Ihr Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?"

     

    Die ersten beiden allein kommen noch deutlich höher.

     

    Solche verquasten, unsinnigen und unlesbaren Artikel in Gendersprech sollen vor allem eins: verwirren, um die nackte rent- seeking- Strategie solcher Funktionärinnen wie der Autorin zu verschleiern.

     

    Im antifeministischen Lager, das sich zunehmend mit der 'Dekonstruktion' (das wollen sie doch immer, die Genderisten, 'dekonstuieren', zerstören!) derartigen Geschwalles beschäftigt, strotzt man vor Häme.

     

    Wer gerne eine Kostprobe möchte, here we go:

     

    http://sciencefiles.org/2013/07/16/die-kleine-welt-der-genderisten-netzwerkforschung-aus-sciencefiles/

     

     

     

    Die Seite heißt übrigens Genderist_I_*innen ausdrücklich willkommen zur Diskussion. Leider hatte bislang offenbar keine Zeit.

  • MD
    Michel D

    Solange die Feministinnen nur Frauen als Opfer wahrnehmen und für männliche Opfererfahrungen nur ein "Heul doch" übrig haben, werden sie auch weiterhin als das wahrgenommen werden, als das sie sich präsentieren: Männerfeindinnen. Daran ändern auch Lamentos wie dieses nichts.

  • F
    FocusTurnier

    Mein Gott, taz!

     

    Ihr habt wahrscheinlich schon genügend zahlende Kundschaft, die eine solche Verbreitung einer menschenfeindlichen Idelogie akzeptiert. Naja, die müssens ja wissen. Ich würde für einen solchen genderfaschistischen Müll nie und nimmer auch nur einen Cent ausgeben! Die AUtorin arbeitet einer Ideologie zu, die sich spätestens nach der Agitationschrift der Böll-Stiftung selbst zerlegt hat! SIe stellen Männerrechtler wie zB Hollstei n in die ideologische Ecke der NPD.

     

    Ich würde der Autorin mal die Lektüre des Buches "Men on Strike" der Autorin Helen Smith empfehlen. Das öffnet evtl. etwas die ideologieverschmierten Augen!

  • M
    mm

    Die Kommentare machen mir Mut: Endlich! Endlich entsteht ein Gegengewicht zur einseitigen feministischen Erzählung!

     

     

     

    Männer und Männlicheit haben ein Recht hier zu sein. Und wir Männer definieren, was und wie beides sein kann, wie es sich verändert, welche Rollen es einnimmt. Nicht die Frauen. Nicht mehr.

  • RM
    robert m.

    Journalistische Sorgfaltspflicht würde verlangen, dass die angegriffene Gegenseite auch zu Wort kommt. Man musss ihr ja nicht zustimmen, aber als LeserIn will man sich doch auch ein eigenes Bild machen können.

     

     

     

    Langsam wird dieser Kampf gegen nicht anwesende, geisterhafte Maskulisten SEHR merkwürdig. Ich sehe nur zwei Deutungsmöglichkeiten:

     

     

     

    1. Es handelt sich um Geister, mit denen man Angst schüren will, um den Gruppenzusammenhalt zu sichern. Stellt sich die Frage: Welcher Gruppe?

     

     

     

    3. Es gibt da irgendwo irgendetwas, dessen Aussagen so weltzerstörend fürchterlich sein, dass sie um jeden Preis stummgemacht werden muss - und das mit einem Aufwand, der so groß ist, dass er sch nicht mehr verschgweigen lässt, weshalb das Unwort "Maskulisten" dann doch in den Wort genommen werden muss - aber von vorneherein als Schmähung.

     

     

     

    Weshalb eigentlich?

     

     

     

    Wenn die wirklich so kleinkariert und dumm sind, warum lässt man sie sich nicht selbst vorführen nach dem Prinzip Guttenberg: Alles was Du sagst, charakterisiert Dich!

  • K
    KlausT

    Aha. Die Genderwissenschaftlerinnen fühlen ihre gut gefüllten Futtertröge bedroht und melden sich nun verstärkt zu Wort.

  • R
    Reggi

    Dank an die Autorin, dass sie das Thema aufgreift und zeigt: Es geht schon länger nicht mehr um "die Männer" gegen "die Frauen" - es geht um profeministisch oder antifeministisch - oder eben promaskulinistisch oder antimaskulinistisch. Danke zudem, dass die Autorin überhaupt etwas zum Thema schreibt - wohlwissend, dass dann im Kommentarforum (gerne über Nacht) wenig sachlich und reflexartig "argumentiert" wird. Das beweist sich immer wieder aufs Neue und sagt mehr über das einfache Weltbild der Kommentierenden (mit deutlich antifeministischer Tendenz) aus als über die Sache. Zumal immer wieder die gleichen Dinge bemüht werden: "Wir brauchen einen deutschen Harald Eia..." - schnarch. Schade eigentlich: ich kenne viele Leute, die eine andere Meinung haben, aber Kommentare garnicht mehr posten, weil sie weder Lust noch Zeit für diese Spielchen haben. Also merken: Die Kommentare (auch hier) spiegeln eher Partikularinteressen von Leuten wieder, die (aus mir unerfindlichen Gründen) unglaublich viel Zeit haben, um im Netz rumzupoltern. So wie ich jetzt gerade ;-) - das war es aber auch schon...

  • M
    michel

    Im übrigen "BEWEISEN" (etwas was Genderwissenschaftler z.B. nie machen) die Antifeministen nicht dass Männer viel häufiger Opfer von häuslicher Gewalt sind. Sondern Sie verweisen auf ein ganzes Backlog von Studien die von Medien und GENDERwissenschaftlern (eigentlich sowas wie ein schwarzer Schimmel) immer gern ignoriert werden. Aber hey, wer will schon seinen fest getrampelten Meinungspfad verlassen. Akademisch ausgebildetete SozialwissenschaftlerInnen und JournalistInnen sicher nicht.

  • M
    michel

    Geschlechterpolitik im Stil eines Ringkampfes? Ja klar. Weil jetzt etwas Gegenwind aufflaut.

     

     

     

    Vorher hatte das ja eher was von einer Runde "Peitscht den Angeketteten" in Abu-Ghuraib.

  • "auffällig bleibt aber, dass gerade im Feld der Geschlechterpolitik und -theorie Qualitätsstandards obsolet wurden".

     

     

     

    EInmal abgesehen vom typisch verschwurbelten Gender-Stil wird so getan, als sei erst durch das Auftreten eines unangenehmen Phänomens die Qualität des Diskurses gesunken, die vorher hoch war und dieser Verlust beklagt (ungefähr so als sei plötzlich ein Furz in einer Kaffeetafel aufgestiegen). Dabei braucht nur jeder, der Kopfschütteln und Brechreiz lernen möchte, einige Bände der Ikone Judith Butler aufschlagen, gibt es in jeder anständigen Genderbib., irgendwo, wo spielt keine Rolle, wer das 3 Seiten lang aushält, kann Gender studieren und darüber promovieren (sog. Butler-Test).

     

     

     

    Anscheinend ist hier ein Hühnerhaufen, der bislang gemächlich über andere herzog, aufgeschreckt und fängt an zu lamentieren. Anders lassen sich solche Artikel nicht erklären. Dass Männer zu Opfern gemacht werden, zeigt schon ein Blick auf das Sterblichkeitsalter und die Mortalitätsursachen. Wenn das Frauen beträfe, und sie im Durchschnitt fast 5 Jahre früher sterben würde, würden die Genderisten vor Wut heulen und längst Sterbequoten fordern.

  • Thomas G.´s Ergüsse immer wieder neu zu formulieren macht die grundfalsche Sicht auf die Väterszene weder besser noch richtiger.

     

     

     

    Selbstverständlich werden hier auch(!) konservative Kräfte die sich diametral gegen väterliche Interessen richten erkannt, benannt und entsprechend negativ bewertet.

     

    Hier wiederholt über eine „monokausalen Schuldzuweisung an Feminismus und Frauenpolitik“ zu schwadronieren, heißt Opferstatus erhalten und von den eigenen Anliegen (Matriarchat) abzulenken.

     

    Glaubt irgendeine Feministin allen Ernstes, dass 95% der sich unterhalb von Aristokratie und Geldadel abstrampelnden Männer keine anderen Probleme plagen, als den Erhalt patriarchaler Herrschaftsstrukturen, von denen sie selbst und die Mütter ihrer Kinder nie profitieren und es überzählig auch nicht wollen? Wie dämlich müsste man sein? Und wie beschränkt, diese Väter (auch: Männer) alle gleichermaßen über einen Kamm zu scheren?

     

     

     

    Mich wundert nicht, dass die Autorin die eigene Ablehnung zum Diskurs „verschleiert und entpolitisiert“, indem sie selbst um eine Hauptrolle in der Inszenierung buhlt und wie schon andere (z.B. Ilse Lenz) den Diskurs damit verweigert, die anderen (Männer/Väter) würden zum Diskurs nichts konstruktives beitragen.

     

     

     

    Und so stelle ich mal wieder eine meiner liebsten Fragen, wie Feministinnen ihre hehren Gleichberechtigungsziele (oder waren es Gleichstellungsziele?) umsetzen wollen, so lange sie sich hinter Paragraphen wie z.. 1626a und 1615l BGB verstecken, oder sich wortlos aus der sich hier anbietenden Diskussion verabschieden? Die Antwort ist so altbekannt wie die Tatsache, dass Feminismus und Konserve seit jeher auf diesem Irrweg Händchen halten: Weil diesbezügliche Änderungen zwangsläufig mit der Aufgabe femininer Privilegien verbunden wären.

  • D
    Derder

    In Anbetracht der unfassbaren Suizidrate, und dem Fakt, dass 1 von 5 Männern das Leben alles andere als lebenswert empfindet, ist ihr Aufsatz einfach menschenverachtend.

     

     

     

    Wer 2013 immer noch das Geschwurbel dieser pädokriminellen Beauvoir, und das neurotische Geschwätz der Alice Schwarzer ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen.

     

    Es tut mir sehr leid.

  • E
    Esirk

    "Immer wenn von 'Männern in der Krise' die Rede ist, geht es um Antifeminismus und vor allem um Verteilungskämpfe."

     

     

     

    Das stimmt nicht - wie die meisten Sätze, die mit "immer" beginnen.

     

     

     

    Es gibt sehr wohl Analysen, die eine "Krise der traditionellen Männlichkeit(en)" (nicht "Männer")feststellen und dabei die "Umwälzungen der ökonomischen und politischen Verhältnisse oder traditionelle Männlichkeitskonstruktionen"fokussieren.

  • G
    Gastname

    Merke: Männern monokausal die Schuld an allem geben ist emanzipatorische Geschlechterpolitik und hoher theoretischer Qualitätsstandard.

     

    Kritik an einigen Auswüchsen des Feminismus gehört grundsätzlich zu irgendwelchen religiösen und rechten Fanatikern in die Schublade gesteckt, weil man so einfacher drauf kloppen kann ohne ein Argument zu liefern. Das ist dann Qualitätsjournalismus.

  • G
    gast

    Dann soll hat "der Feminismus" bzw. feministische Autoren theoretische Ansätze zur so betitelten "Männerkrise" beitragen. Die Autorin kritisiert ja, was sie im selben Atemzug ebenso tut, die fehlgeschlagene Emanzipation der Frau auf die fehlgeschlagene Emanzipation der Männer schieben. Shades of Grey wurde auf jeden Fall nicht von genannten Antifeministen geschrieben.

  • K
    Kai

    Schön, wärend Männer überhaupt mal als Opfer von häuslicher Gewalt wahrgenommen werden wollen, ist es FeministInnen wichtig das Frauen UND KINDER Hauptopfer sind...

     

     

     

    Es ist heute eher so das der Feminismus durch die überall aufkeimende Kritik seine erkämpften Geschlechtsvorteile für Frauen verliert. Das ist Gut so, zeigt es doch das beide Geschlechter gleichwertig und gleichberechtigt sind, das beide Verursacher aber auch betroffen von Problemen sind... Auch wenn einige altgestrige FeministInnen das nicht wahrhaben wollen!

  • "Auffällig bleibt aber, dass gerade im Feld der Geschlechterpolitik und -theorie Qualitätsstandards obsolet wurden und nun (fast) alles sagbar ist."

     

     

     

    Das war ja nun wirklich schon immer so.

     

     

     

    "Differenzierungen und Hierarchisierungen nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Gruppe der Frauen und der Männer verschleiert und entpolitisiert"

     

     

     

    Genau das betreibt der unerfreuliche Teil des Feminismus seit jeher. Ebenso die Monokausalisierung der Schuld. Wann haben wir jemals vernommen, dass "die Feministen" Forderungen nicht an die Männer, sondern an die Frauen richten? Was ist mit der "bereinigten" Teilzeitquote, also der Berücksichtigung des erheblichen Anteilt der Frauen, die es genau so haben möchten? Der wird unauffällig ignoriert und der politischen Munition zugeschlagen. Die Quote wird auf 50+% festgenagelt, auch wenn ein erheblicher Teil der Ungleichheit daher rührt, dass die Frauen es eben nicht auf 50% des Interesses an den jeweiligen Stellen bringen.

     

     

     

    Wofür wird enagiert gekämpft, für die Kinderbetreuung, die immer so gern ins Feld geführt wird? Nein, natürlich nicht. Sondern für noch eine Quote hier und da. Die Frauenelite muss ja gefördert werden, nicht etwa die ins Lager der Nichtwähler abgeglittene allein erziehende Mutter mit den typischen Jobproblemen auf Grund schlechter Kinderbetreuung.

     

     

     

    Da wird die Unterscheidung zwischen unbereinigter und bereinigter Lohnlücke diskreditiert, als wären es nicht gerade die selbsterklärten Frauenfreunde, die sich mit der entsprechenden Unfähigkeit (oder ist es doch Vorsatz?) als intellektuell nicht satisfaktionsfähig erweisen.

     

     

     

    Was das Bemängeln des Niveaus in der Debatte angeht, sollte diese Fraktion mal lieber schön still sein.

  • F
    Freidenker

    Wir brauchen einen deutschen Harald Eia der dieser Verschwendung von Steuegeldern a lá Gender Studies Einhalt gebietet. Hat eine Wohlstandgesellschaft keine Probleme mehr, werden sich einfach ein paar aus dem Hut gezaubert.

  • T
    Thorbimorbi

    Dieser Artikel lässt sich wunderbar mit der Pointe eines uralten Witzes zusammenfassen:

     

    "Was heißt hier ein Geisterfahrer? Hunderte!"

  • WF
    weiße fahne

    Macht nur einfach so weiter

  • JD
    joia de mattos

    Der Essay scheint interessant, doch bleibt er in Bezug auf eine entscheidenden Ebene ungenau: Richtig! Die Realität! Damit meine ich den letzten Absatz. Dort stellt die Autorin fest, dass: "Wird Geschlechterpolitik im Stil eines „Ringkampfs“ inszeniert, wird damit alles andere als eine ernsthafte Auseinandersetzung verfolgt. Es ist vielmehr eine Banalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse, die Machtverhältnisse sowie Differenzierungen und Hierarchisierungen nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Gruppe der Frauen und der Männer verschleiert und entpolitisiert."

     

    Ganz falsch! Das ganze Leben ist, wie der Philosoph Happe Kerkeling bereits festgestellt hat: Ein Spiel. Das heißt, Spiele sind politisch. Hochpolitisch! Das kann ihnen jeder Counterstriker oder Call of Duty-Zocker leicht bestätigen. Es ist also endlich nötig, dass die Wissenschaft begreift: Hier, auf diesem Planeten, wird zwischen Mann und Frau heftig gerungen (sic!) und das in Form eines oder anderer Spiele und das ist immer politisch. Hier wird nix verschleiert - verschleiern tut allein die Wissenschaft.

     

    Abgesehen davon, dass es aber wirklich männliche Opfer gibt, gibt es aber auch weibliche. Über Verhältnis mehr, leider.

     

    Viel wichtiger ist, wie die Autorin richtig bemerkt: Endlich wird die Geschlechterproblematik vom Mann wahrgenommen. Das Fazit sollte also lauten: "Hör auf zu Jammern, Mann und sieh ein - jetzt bist du dran, was zu ändern! Dich! Jipii!!"

  • EL
    Enrst lehmann

    Wieso erschwert der Wiedereinstieg in den Beruf die Gewährung eines Kindergelds? Soll das heissen die Frau nach Entbindung möglichst schnell wieder zu ALDI an die Kasse?