piwik no script img

Azubi-Misshandlung bei AldiMit Frischhaltefolie gefesselt

Auszubildene beim Discounter sollen misshandelt worden sein, heißt es in einem Buch eines ehemaligen Managers. Vorgesetze hätten die Schikanen verfolgt und gebilligt.

Bestätigt die Vorwürfe im Wesentliche: Aldi-Süd. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa/afp | Ein Manager von Deutschlands größtem Discounter Aldi soll laut einem Bericht des Spiegel zusammen mit anderen Mitarbeitern Auszubildende misshandelt haben. Der Discounter bestätigte am Freitag auf Anfrage von dpa die Vorwürfe im Wesentlichen. Demnach wurden missliebige Nachwuchskräfte in einem Zentrallager im baden-württembergischen Mahlberg mit Frischhaltefolie an Pfosten gefesselt und von anderen Mitarbeitern im Gesicht mit Filzstiften beschmiert, wie der Spiegel berichtete.

„Zu unserer Bestürzung hat sich durch interne Recherchen gezeigt, dass das beschriebene Geschehen in seiner Kernaussage der Wahrheit entspricht“, erklärte Aldi. Das Unternehmen habe erst durch eine Anfrage des Magazins von den Vorfällen erfahren und sei darüber „entsetzt“ gewesen, hieß es weiter. Weiterhin versprach man „alles zu tun, um zu klären, ob diese Vorwürfe berechtigt sind“.

Der Spiegel berief sich in seinem Bericht auf das Buch eines ehemaligen Aldi-Managers, in dem eines der Opfer die Vorgänge beschreibt. Die Folie sei so stark gespannt gewesen, dass er kaum mehr habe atmen könnten, zitierte das Nachrichtenmagazin den Auszubildenden. Vorgesetzte hätten diese Schikane verfolgt und gebilligt. Teile der Misshandlungen seien sogar auf Seiten im Internet zu sehen.

Der Jugendliche habe sich nicht getraut, Anzeige zu erstatten. „Ich hatte Angst, sofort wieder gekündigt zu werden, da ich noch in der Probezeit war“, wird er zitiert. Ihm sei außerdem angedroht worden, bei weiterem Fehlverhalten ins Tiefkühlabteil bei minus 20 Grad gesperrt zu werden.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • A
    ALDI-Boykott

    Erinnert an die Zwangsarbeiter während der Nazizeit.

    Nicht umsonst ist ja der Faschismus die grausamste Form des Kapitalismus.

    Wenn Aldi(Mitarbeiter/inen) einen auf Faschismus machen, sollen sie die Quittung von mir haben:

    ALDI wird von mir von sofort an gemieden. Am Betriebsergebnis muss man erkennen können, dass ALDI ein rechtslastiger Laden ist.

    ALDI-Drcksladen weg!

  • M
    Michaela

    die ach so kämpferische GEwerkschaft Verdi wollte es jahrelang nicht wahrhaben und hat sich auf Lidl und Schlecker versteift.... Aldi Süd ist komplett ohne bEtriebsrat und verheernde Zustände herrschen dort ..

    ich empfehle zur Lektüre:

    http://content.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1947236_0_1456_-vorwuerfe-von-aldi-mitarbeitern-klappe-halten-schneller-leistung-.html

  • K
    karl

    Wählt die Partei DIE PARTEI - und die 100 reichsten deutschen werden umgenietet!

  • B
    Blechstein

    Durchgeknallt und menschenverachtend