Personalwechsel beim „Spiegel“: Neuer Wirbel um Nikolaus Blome

Der Leiter des Berliner „Spiegel“-Büros, Konstantin von Hammerstein, zieht vor Gericht. Und zurück. Sein Ärger gilt der vorzeitigen Ernennung Blomes zu seinem Nachfolger.

Nikolaus Blome: Beim „Spiegel“ werden keine Freudentänze aufgeführt, weil er in die Redaktion kommt. Bild: imago / Müller-Staufenberg

BERLIN taz | Konstantin von Hammerstein, bisher Leiter des Spiegel-Hauptstadtbüros, hat gegen seine Entmachtung eine einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Berlin beantragt – und den Antrag noch am Freitag wieder zurückgezogen. wie der Pressesprecher des Gerichts, Martin Dreßler, gegenüber der taz bestätigte. Von Hammerstein wollte mit seinem Gang vors Gericht einen früheren Amtsantritt von Nikolaus Blome verhindern.

Wie die SZ berichtete, soll der ehemalige stellvertretende Bild-Chefredakteur bereits am Mittwoch als neuer Leiter des Spiegel-Hauptstadtbüros vorgestellt werden. Bisher hieß es stets, Blome soll am 1. Dezember als Büroleiter beim Spiegel antreten.

Zugleich wird er Mitglied der Chefredaktion, hat jedoch außerhalb des Berliner Büros keine Weisungsbefugnis. Der ursprüngliche Plan des neuen Chefredakteurs Wolfgang Büchner, Blome in das Amt des stellvertretenden Chefredakteurs zu hieven, war in der Redaktion auf massiven Widerstand gestoßen.

So lehnt etwa Franziska Augstein, Tochter des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein und über die Erbengemeinschaft Minderheitsgesellschafterin beim Magazin, den Neuzugang vehement ab. Blomes Ernennung sei eine mit dem Geist des Spiegels unvereinbare „Katastrophe“. „Dieses Blatt für wirtschaftliche und politische Aufklärung“, sagte Augstein im August der taz, „darf nicht zu einem Infotainment-Teig aufgeweicht werden“. CAK

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