Russland gegen Greenpeace: Weitere Aktivisten festgenommen
Wegen des Vorwurfs der bandenmäßgen Piraterie drohen den Besatzungsmitgliedern der „Arctic Sunrise“ bis zu 15 Jahre Haft. Die Anhörungen haben begonnen.
MOSKAU dpa | Nach dem Greenpeace-Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis hat ein russisches Gericht weitere Umweltschützer in Untersuchungshaft nehmen lassen. Der schwedisch-amerikanische Aktivist Dmitry Litvinov muss wegen Fluchtgefahr //twitter.com/gp_sunrise/status/384228858121035776/photo/1:für zwei Monate hinter Gitter, wie Greenpeace am Sonntag bei Twitter mitteilte. Auch ein //twitter.com/gp_sunrise:ukrainisches Crew-Mitglied wird für zunächst zwei Monate in Untersuchungshaft behalten.
Damit sitzen nun mindestens 23 der insgesamt 30 Besatzungsmitglieder des Aktionsschiffes „Arctic Sunrise“ in U-Haft. Im Fall von sieben weiteren wurde eine Entscheidung noch am Sonntag erwartet. Die Anhörungen vor Gericht haben zum Teil bereits begonnen.
Sonderermittler durchsuchten unterdessen mit Hunden die „Arctic Sunrise“ im Hafen der nordrussischen Stadt Murmansk. Die Justiz ermittelt wegen bandenmäßiger Piraterie. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft. Greenpeace weist die Vorwürfe zurück, nach denen die Aktivisten vor eineinhalb Wochen eine Ölplattform des Staatskonzerns Gazprom in der Petschorasee besetzen wollten.
Die Inhaftierten seien in Murmansk und der rund 200 Kilometer entfernten Stadt Apatity eingesperrt, sagte die Stadträtin Irina Paikatschewa der Agentur Interfax. Jeder habe eine Zelle für sich, allerdings wollten die Behörden diese Praxis aus Kostengründen schon bald ändern. Ein großes Problem sei weiter die Verständigung der Justizbeamten mit den Crewmitgliedern aus 18 Ländern.
Leser*innenkommentare
Matthias
Gast
Was für ein Schwachsinn! Die wahren Piraten sind Gazprom und Putins Mafia, die die Meere plündern und dabei ganz bewusst Unweltkatastrophen riskieren.
Gecco
Gast
Ja, aber die haben die Macht.
And you are out.
HaHa
lions
Wer die Macht hat, hat das Recht, oder was ?
Sind bereit für eine Diktatur.
Stephan Mirwalt
Keine Aktivisten, sondern Piraten
Die Greenpeace-Leute sind nicht als Aktivisten, sondern als Piraten verhaftet worden.
In anderen Regionen (z.B. Golf von Aden) wird auf Piraten geschossen.
Die Greenpeace-Piraten sind also noch ganz gut dabei weg gekommen.
Greenpeace haben spätestens seit "Brent Spar" jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Sie sind inzwischen auch nicht besser als die meisten politischen Parteien.
Auch von Selbstlosigkeit und "Non-Profit" kann schon lange nicht mehr die Rede sein.
So haben sich die Gründungsväter mit den Begründungen "ideologisch verblendet", "profitorientiert" oder "radikale Partei" längst von Greenpeace abgewendet.
Ich finde es gut, dass Greenpeace jetzt endlich einmal Gegenwind bekommen und deren rücksichtslose egomane Wohlfühlkultur zu Lasten Dritter ein Echo erhält.
lions
Piraten sind bewaffnet, bringen etwas unter ihre Kontrolle und erbeuten irgendwas.
Bitte definieren Sie einmal Piraten !
"Egomane Wohlfühlkultur" ist genau das, was die schlauen Stubenhocker zu nichts anderem zu bewegen vermag, als solchen populistischen Unsinn zu verbreiten, wie in Ihrem Kommentar.
lions
Die Ermittler werden die Waffen schon finden, die Piraten normalerweise so an Board haben. Es soll ja ein fairer Prozeß werden.