Umfrage zur Atomkraft: Mehrheit fordert schnelleren Ausstieg

Eine Mehrheit der Deutschen möchte, dass die letzten AKW noch vor 2022 abgeschaltet werden. Selbst Unionswähler sperren sich nicht mehr.

Haben die Mehrheit hinter sich: Kinder protestieren gegen Atomkraft. Bild: dpa

BERLIN taz | Eine deutliche Mehrheit der Deutschen wünscht sich, dass der Atomausstieg beschleunigt wird. In einer repräsentativen Emnid-Umfrage, die der taz vorliegt, erklärten 56 Prozent der Befragten, sie seien dafür, die letzten Atomkraftwerke früher als 2022 abzuschalten; 41 Prozent sind dagegen.

Die stärkste Unterstützung findet die Forderung mit 75 Prozent bei Anhängern der Grünen. Doch auch unter den Wählern von CDU/CSU und SPD, die derzeit über eine große Koalition verhandeln, sind 52 Prozent für einen schnelleren Ausstieg und nur 45 Prozent dagegen. Die Umfrage war von der Anti-Atom-Initiative „Ausgestrahlt“ in Auftrag gegeben worden; befragt wurden über 2.000 Personen vom 26. September bis 1. Oktober.

In der Arbeitsgruppe, in der SPD und CDU/CSU am Donnerstag über das Thema Energie verhandeln, dürfte der Atomausstieg allerdings keine große Rolle spielen. Der schrittweise Ausstieg bis zum Jahr 2022 war nach der Atomkatastrophe von Fukushima gemeinsam von Union, SPD, FDP und Grünen beschlossen worden. Weder CDU/CSU noch SPD haben diesen Zeitplan seither infrage gestellt. In den Vorbereitungspapieren der Parteien zu den Verhandlungen spielt das Thema Atom praktisch keine Rolle.

Stattdessen sollten sich die Gespräche, die am Mittag im Bundesumweltministerium beginnen, vor allem um das Thema Strompreis, die Zukunft der Kohlekraftwerke und die künftige Vergütung von Ökostrom drehen. Das stößt bei Ausgestrahlt-Sprecher Jochen Stay auf Kritik. „Die Wähler von Union und SPD haben andere Prioritäten: Sie wollen mehr Tempo beim Atomausstieg“, sagte er der taz.

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