: Neue Verwirrung im Fall Kurnaz
BERLIN rtr/ap ■ Ein BND-Dokument vom Herbst 2002 hat nach einem Spiegel-Bericht auf eine baldige Freilassungschance von Murat Kurnaz aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo hingedeutet. In der Präsidentenrunde der Geheimdienste unter Leitung des damaligen Kanzleramtschefs Frank-Walter Steinmeier am 29. Oktober 2002 sei die Frage einer Aufnahme des in Bremen geborenen Türken erörtert worden, berichtet das Magazin. „Seitens der USA wurde angefragt, ob Kurnaz in die Türkei oder nach Deutschland abgeschoben werden sollte“, habe es im BND-Vermerk über die Sitzung geheißen. Laut Spiegel steht dies im Gegensatz zur Darstellung Steinmeiers, es habe kein offizielles Freilassungsangebot der USA gegeben. Thomas Oppermann, SPD-Obmann im BND-Ausschuss, wies den Bericht zurück. Damals habe es sich nur um den Hinweis eines CIA-Agenten, nicht jedoch um ein offizielles Angebot gehandelt, sagte er, bestätigte aber, dass dem Ausschuss bisher entsprechende Dokumente vorenthalten wurden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen