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Billigstrom für Mieter

■ Wohnungsunternehmen bitten um Angebote für 800.000 Wohnungen

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat die Stromversorger aufgefordert, seinen Mitgliedsgesellschaften und deren Mietern besonders günstige Strompreise anzubieten. Die günstigsten Offerten für seine 800.000 Wohnungen will der Verband seinen Mitgliedern empfehlen und vermitteln.

„Es ist nicht einsehbar, daß in Deutschland die Privathaushalte ein Vielfaches für den Strom zahlen wie die Industrie und doppelt soviel wie etwa ein finnischer Mieter“, erklärte Verbandsdirektor Joachim Wege. Der VNW wolle die Liberalisierung des Strommarktes dazu nutzen, den starken Anstieg der Miet-Nebenkosten zu stoppen und „die drückende ,Zweite Miete'“ beim Strom zu senken.

Wie Verbandsmitarbeiter Peter Hitpaß sagte, kann und möchte der Verband keine MieterIn zwingen, den Stromversorger zu wechseln. Es handle sich lediglich um den Versuch, den Strommarkt durchsichtig zu machen. Nach Auskunft von Hitpaß, ist der VNW keineswegs auf der Suche nach dem großen Anbieter, der alle 800.000 Wohnungen des Verbands beliefern würde. Kleine Stromversorger, wie die häufig mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Koppelung arbeitenden Stadtwerke, könnten räumlich begrenzte Offerten machen.

Der VNW umfaßt nach eigenen Angaben 312 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die MieterInnen allein seiner knapp 290.000 Hamburger Wohnungen verbrauchen rund eine Milliarde Kilowattstunden Haushaltsstrom im Jahr. Dazu kommen weitere 100 Millionen Kilowattstunden für den gemeinsamen Bedarf aller Mieter, zum Beispiel für die Flurbeleuchtung. knö

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