: was bisher geschah
Wie Ute Vogt einen unbezwingbaren Gegner bezwang und warum sie seitdem ein silbernes „V“ am Revers trägt
Auch in ihrem Wahlkreis Pforzheim wuchert Ute Vogt mit ihren Pfunden, bodenständig, treu, auch als Bundestagsabgeordnete in Berlin ihrem Wahlkreis verhaftet. Sie hat für ihre Kandidatur darauf verzichtet, sich von der Partei einen sicheren Listenplatz in Stuttgart verordnen zu lassen und will sich, wie bei der Bundestagswahl 1998, wieder das Direktmandat in Pforzheim holen. Das wäre für die SPD das erste Mal seit 40 Jahren bei einer Landtagswahl. Kritiker meinten deshalb, sie tanze auf zwei Hochzeiten, bastle als Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestages in Berlin gleichzeitig an zwei Karrieren und sei in Baden-Württemberg nur „auf der Durchreise“.
Vogt nennt das „dümmliches Gerede“. Erstens werde sie Berlin auch dann für Stuttgart aufgeben, wenn sie nicht zur neuen Ministerpräsidentin gewählt werde. Zweitens gibt ihr eine von den Sozialdemokraten in Auftrag gegebene Umfrage von Infratest bei ihrer Entscheidung für die Kandidatur in Pforzheim Recht. Da führt sie, mit einem Sympathiefaktor von 70, schon jetzt mit 47 Prozent vor ihrem CDU-Kontrahenten, dem Staatssekretär im Landesverkehrsministerium, Stefan Mappus (34), den, zwar ebenfalls jung, aber Mann, bisher nur 31 Prozent wählen würden.
Das „V“, wahlweise in Blech oder Silber zu haben, hat sich Ute Vogt von einer Designerin aus der Schmuckstadt Pforzheim entwerfen lassen. Sie trägt es als Siegessymbol am Revers. Es könnte, sagt sie und lächelt wieder grübchentief, sowohl „Vogt“ als auch „Victory“ heißen.
FOTO: DANIEL BISKUP
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