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banker und politikerGefangen in der Doppelrolle

Auch wenn es die SPD ein bisschen spät gemerkt hat – der Eklat war nur eine Frage der Zeit. Lange hatte sich CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky mit seiner „Unabhängigkeit“ gebrüstet: Er müsse sich in der Politik nicht verbiegen, pflegte er zu betonen, weil er als Bankmanager wirtschaftlich abgesichert sei.

Kommentarvon RALPH BOLLMANN

Doch was Landowsky mit hehren Worten pries, war für andere schlicht Filz. Wie sollen Abgeordnete und Senatoren, die von der Gunst des Fraktionschefs abhängen, die Geschäfte des Bankers kontrollieren? Was sagen konkurrierende Institute zu dem politischen Einfluss, den Landowsky in die Waagschale seiner Bankgeschäfte werfen kann?

Jetzt fällt dem mächtigsten Mann der Berliner Politik die Ämterhäufung auf die Füße – selbst wenn die Opposition die Belege für ihre Vorwürfe schuldig bleibt. Denn in der Wirtschaft wird nicht nach Schuld gefragt, sondern nach Erfolg: Milliardenverluste wie bei Landowskys Berlin Hyp bringen in der Branche auch einen korrekt agierenden Banker in Bedrängnis, und die politische Debatte ist für die Bankgesellschaft alles andere als angenehm.

Doch für einen eleganten Abgang bei der Bank ist es jetzt zu spät. Bis zur vergangenen Woche hätte der Fraktionschef unter Verweis auf die verschärften EU-Wettbewerbsregeln elegant aus dem Geldgewerbe aussteigen können. Tut er es jetzt unter politischem Druck, ist auch seine Autorität als Fraktionschef dahin. Die Doppelrolle hat Landowsky eingeholt.

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