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JU gegen Tom Cruise

Die Junge Union hat den Bösewicht in Tom Cruise ausgemacht. Zum gestrigen bundesweiten Filmstart von „Mission: Impossible“, in dem Cruise die Hauptrolle spielt, haben verschiedene Landesverbände der JU zu einem Boykott der 60 Millionen-Dollar-Produktion aufgerufen. Grund: Tom Cruise ist Mitglied der Scientology-Sekte. In Bremen will der Landesverband zwar nicht handgreiflich werden, um die Tom Cruise-Fans aus den Kinos zu halten, doch für gestern zwischen 19 und 20 Uhr hatte man sich Info-Stände und Flugblattaktionen vor dem UT-Kinocenter ausgedacht. „Wir wollen gegen die Sekte kämpfen und nicht gegen die Kinobesucher“, sagte der niedersächsische JU-Landesvorsitzende Burkhard Remmers. Cruise werbe aber als Hauptdarsteller für die demokratiefeindliche Organisation. Zu fragen bleibt allerdings, ob die durchschnittlich unter 20jährigen Besucher des Action-Spektakels überhaupt wissen, daß Cruise Mitglied der Sekte ist. Warum will die JU eigentlich ausgerechnet „Mission: Imposible“ boykottieren, wo doch auch andere Hollywood-Stars (John Travolta, Nicole Kidman) Scientologen sind und überdies Cruise schon jahrelang im Geschäft ist? „Gute Frage. Das kann ich Ihnen auch nicht beantworten“, so Bettina Siefert vom Bremer Landesverband, die den Film noch gar nicht gesehen hatte. UT-Kino-Theaterleiterin Meyer war jedenfalls nicht beunruhigt, zwei Stunden vor der angekündigten JU-Aktion.Obwohl sie sich in ihrer 13jährigen Dienstzeit an etwas Ähnliches nicht erinnern könne. Cinemaxx-Sprecher Schulz sagte in Hannover, wo ähnliche Aktionen geplant sind: „Das Abspielen von Filmen kann nicht vom persönlichen Glaubensbekenntnis einzelner Schauspieler abhängig gemacht werden.“ Mu/dpa

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