: Chance am Hochofen
■ Integration Langzeitarbeitsloser bei den Stahlwerken Bremen / Projekt mit dem Arbeitsamt
Anfang des Jahres begann die in dieser Form bislang einzigartige, Kooperation des Arbeitsamtes Bremen mit den Stahlwerken. Ziel war und ist die Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser in den geregelten Arbeitsprozeß.
Seit Februar arbeiten nun 34 dieser Männer hauptsächlich als Schmelzer an den Hochöfen. Zu Beginn dieser Maßnahme steht ein dreimonatiges Praktikum als Anlernphase, worauf eine ebenfalls dreimonatige Probezeit folgt. „Nächste Woche bekommen die ersten einen unbefristeten Arbeitsvertrag,“ so Dr. Paul Benteler, Direktor der Personalentwicklung bei den Stahlwerken. Positive Zwischenbilanz auch vom Betriebsratsvorsitzenden Michael Breidbach: „Die Leute sind für uns eine echte Entlastung. Ich halte es für sehr notwendig, daß dieses Projekt fortgesetzt wird.“
Großen Anteil am Gelingen des Modellversuchs hat das Bremer Arbeitsamt. Heike Ott, Arbeitsvermittlerin für den Metall- und Elektrobereich: „Wir hatten von den Engpässen bei den Stahlwerken gehört und uns zu dieser Form der Kooperation entschieden. Um auch eine gewisse Qualität zu erreichen, hatten wir ca. 400 Beratungsgespräche geführt. Ein Facharbeiterbrief bedeutete einen Vorteil, aber wichtig war uns vielmehr, daß die Leute genau diesen Job auch machen wollten, deshalb führten wir mit den Interessenten Arbeitsplatzbesichtigungen durch. Wer am Hochofen arbeiten soll, muß wissen, was auf ihn zukommt.“ Das Arbeitsamt sorgt auch für eine begleitende sozialpädagogische Betreuung der meist 20-40 Jahre alten Männer, „weil gerade Langzeitarbeitslose eine oft sehr problembeladene Vergangenheit haben,“ so Harald Stopschinski, Abschnittsleiter des Arbeitsamtes Bremen, der das Programm leitet.
Der junge Ghanaer Alex Bempak, gelernter KFZ-Mechaniker, ist mit dem bisherigen Verlauf seiner Beschäftigung jedenfalls zufrieden: „Ab nächster Woche habe ich einen festen Vertrag,“ erzählt er stolz. Er hält die drei Monate Praktikum für ausreichend, ebenso Meister Eberhard Nieclaus, in dessen Schichtmannschaft fünf ehemalige Langzeitarbeitslose integriert sind: „Am Hochofen sind das sowieso nur Anlernberufe. In meiner Schicht gibt es da keine Probleme.“ Der Personaldirektor der Stahlwerke, Werner Müller, wünscht sich, daß das Projekt fester Bestandteil wird, zumal ein zusätzlicher Hochofen in Betrieb genommen werden soll. „Bei Schmelzern wird der Bedarf wohl steigen, und nach unseren Erfahrungen kann man mit diesen Leuten arbeiten.“ Im September erhalten die nächsten Zehn ihre Chance. bez
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