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Gewaltsamer Polizeieinsatz

■ 150 Festnahmen bei Demonstration in Grevesmühlen. Lübeck: Erneuter Tatverdacht gegen rechte Jugendliche

Lübeck (taz) – Mit heftigen Übergriffen der Polizei endete am Samstag eine verbotene Demonstration im mecklenburgischen Grevesmühlen. Rund 150 vorwiegend aus Berlin angereiste DemonstrantInnen, die gegen die Ermittlungspraxis im Zusammenhang mit dem Brandanschlag gegen ein Lübecker Flüchtlingsheim demonstrieren wollten, wurden von der Polizei stundenlang „in Gewahrsam“ genommen. Zuvor hatten die Beamten die Demo-TeilnehmerInnen eingekesselt und ohne Vorwarnung in die Menge gedroschen. Es gab mehrere Verletzte.

Die Protestierenden hatten zuvor in Lübeck gegen die Einstellung der Ermittlungen gegen vier rechtsgerichtete junge Männer aus Grevesmühlen und Umgebung protestiert, die sich in der Tatnacht in der Nähe des Brandorts aufgehalten hatten und am nächsten Tag Brandspuren aufwiesen. Nach einem Bericht des Spiegel haben inzwischen zwei der Verdächtigen, René B. und Heiko P., gegenüber der Lübecker Staatsanwaltschaft ihren Kumpanen Dirk T. beschuldigt, eventuell doch „seine Finger in der Brandsache“ gehabt zu haben. Keine ganz neue Erkenntnis: Bereits im Juli hatte René B. in der taz Dirk T. als möglichen Täter hingestellt. Für die Lübecker Staatsanwaltschaft kommt allerdings auch nach diesen Aussagen nur der Libanese Safwan Eid in Frage, am 18. Januar das Feuer gelegt zu haben, bei dem zehn Flüchtlinge ums Leben kamen. Der Prozeß gegen Eid beginnt am 16. September vor dem Lübecker Landgericht. Marco Carini Seite 2

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