: Streß laß endlich nach!
■ „Streßbewältigung im Uni-Alltag“ heißt ein Workshop, den die Bremer Universität zusammen mit der Barmer Ersatzkasse anbietet
Persönliche Streßanalyse, Zeitstreß, Angststreß, Prüfungsstreß. Die Probleme, an denen ein Gutteil der 17.000 StudentInnen an der Uni Bremen zu leiden hat, lassen sich recht differenziert benennen. Bloß, wie gehen sie damit um? Das Leben der Studierenden zwischen Prüfungen, Jobs, Sprechstunden, Seminaren und Familie besser – will sagen streßfreier – in den Griff zu bekommen, hat sich jetzt bereits zum zweiten Mal die Uni selbst vorgenommen. In Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse steht an vier Samstagen im November und Dezember der Workshop „Streßbewältigung im Uni-Alltag“ auf dem Programm. Am Montag warb die Barmer schon mal mit einem Stand in der Mensa für den Workshop, in dem in einer Gruppe aus 12-15 Leuten Rollenspiele, Selbsterfahrung und Prüfungssituationen trainiert werden. 150 Mark kosten die vier Veranstaltungen; Mitglieder der Barmer bekommen 100 Prozent zurückerstattet; andere Krankenkassen zahlen ebenfalls 80-100 Prozent der Workshop-Gebühren zurück, sagt Frank Jagusch, Abteilungsleiter Gesundheitsförderung bei der Barmer.
Erstaunlich, daß sich im vergangenen Wintersemester nur 20 Studierende angemeldet haben zum pädagogisch angeleiteten Streßabbau mit der erfahrenen Monika Klesch. „Bei vielen ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug“, glaubt Jagusch. Andere schafften es nicht, eigene Schwellenängste zu überwinden und vor sich selbst und anderen zuzugeben, daß sie ihr derzeitiger Lebensstil überfordere. Und schließlich sei es für viele ein zusätzlicher Streßfaktor, nicht zu wissen, was von ihnen in einem Streß-Workshop erwartet wird. Folge: Sie melden sich gar nicht erst an.
Neben vielen positiven Rückmeldungen aus dem vergangenen Workshop, ausgewertet von Studienberater Hans-Joachim Tiefensee aus der Zentralen Studienberatung der Uni, wurde nur selten Kritik laut: Einen reinen Frauen-Work-shop wünschte sich eine Frau, anheimelndere Räumlichkeiten eine andere.
Überhaupt besuchten im Winter mehr Frauen als Männer den Workshop, es kam eine bunte Mischung aus allen Fachbereichen und „in der Regel höhere Semester“, so Tiefensee. Statt die Termine stärker zu straffen, entschied man sich für vier aufeinanderfolgende Wochenenden. So könnten die TeilnehmerInnen, hofft Hans-Joachim Tiefensee, schon mal praktisch einsetzen, was sie gelernt haben. Mu
Ab 16.11., 10-15.45 Uhr, in der Geschäftsstelle der Barmer Ersatzkasse, Wachtstraße. Anmeldungen:
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