piwik no script img

Hader um Solizuschlag

■ Bonner Koalitionsparteien stritten um Sparpolitik und Klientelversorgung

Bonn/Berlin (AFP/taz) – Mit dem Weihnachtsfrieden in der Bonner Koalition scheint es vorbei: Union und FDP stritten sich am Wochenende wieder um den Solidarzuschlag, die Sozialpolitik und das Ausländerrecht. Der Bonner Finanzminister und CSU-Chef Theo Waigel verwahrte sich gegen die Festlegung eines Termins für die Abschaffung des Zuschlags. Ohnehin habe die FDP noch kein Wort darüber verloren, wie ohne diese Sondersteuer die geplante Steuerreform finanziert werden könne. FDP-Fraktionsboß Hermann Otto Solms beharrte hingegen darauf, die Sondersteuer zur Jahrtausendwende ganz abzuschaffen, schließlich habe Kanzler Kohl dies im vorigen Sommer versprochen. Bayerns CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber hielt den Liberalen für diese Haltung soziale Kälte vor.

Die FDP-Spitze versammelt sich ab heute zum Dreikönigstreffen in Stuttgart – traditionell eine Versammlung, auf der die Partei ihre Strategie für das begonnene Jahr öffentlich präsentiert. Übermorgen will die CSU ebenso über ihre Politik diskutieren, und zwar auf einer nichtöffentlichen Klausurtagung ihrer Bundestagslandesgruppe in Wildbad Kreuth.

Unterdessen hat sich in der Debatte um die Steuerreform der Deutsche Gewerkschaftsbund gegen Steuern auf Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit ausgesprochen. Auch eine Streichung der Kilometerpauschale, um den Spitzensteuersatz für Großverdiener zu finanzieren, lehnte DGB-Chef Dieter Schulte gestern in Bild am Sonntag ab. Die Steuerreform dürfe nicht die Umverteilung der Lasten zugunsten der Vermögenden fördern.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen