: Otto-Erpresser zu zwei Jahren Haft verurteilt
Der Erpresser des Hamburger Versandhaus-Chefs Michael Otto muß für zwei Jahre und neun Monate hinter Gitter. Das Hamburger Amtsgericht verurteilte den 50jährigen wegen versuchter räuberischer Erpressung und unerlaubten Waffenbesitzes. Um seine Finanzmisere zu beenden, hatte der Mann aus Eutin im Januar den Chef des weltgrößten Versandhauses bedroht und 2,5 Millionen Mark von ihm gefordert. Der hochverschuldete Handelsvertreter gestand seine Tat. Er nahm das Urteil an und will nach seiner Strafe „noch einmal durchstarten, am liebsten als Angestellter“.
„Erpressung und Entführung scheinen zu einer Art Volkssport zu werden“, sagte Richterin Ulrike Schönfelder. Das Gericht blieb mit seiner Strafe genau zwischen den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, „weil die Tat nicht das Gewicht vorangegangener spektakulärer Fälle hatte“, potentielle Nachahmungstäter aber abgeschreckt werden sollen. Der Angeklagte hatte dem Chef des Versandhauses ein Paket geschickt, das ein Erpresserschreiben, ein Funkgerät sowie eine Patrone mit der Aufschrift „Otto“enthielt. Sein Opfer hatte er zufällig aus Zei-tungsberichten ausgewählt. lno
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