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Endlosschleife gegen Kommerz

■ Demo, Grillfleisch und Bässe für Volkseigentum: Wasserturm im Sternschanzenpark soll kein 180-Betten-Hotel werden

Wie um Innensenator Hartmuth Wrocklage und seinem obersten Verfassungsschützer Reinhard Wagner zuzuzwinkern, demonstrierten rund 300 Menschen am Sonnabend quer durchs Schanzenviertel und St. Pauli gegen das geplante Hotel im Schanzenpark-Wasserturm.

Wrocklage und Wagner hatten erst am Freitag behauptet, daß der Protest gegen das 180-Betten-Hotel des Münchner Investoren Joachim Ernest Storr den Castor-Widerstand ablösen würde. Doch wurden am Wochenende weder Straßen unterhöhlt noch Strohballen entzündet. Statt dessen wurde der samstäglich-sonnige Spaziergang am Sonntag duch ein vernieselregnetes Kulturprogramm im Park ergänzt. In den Dampfschwaden des jahresersten Privat-Grills beschallerte das U-Site Sound System den Wasserturm, ein paar Dutzend Ordnungskräfte dahinter und ein mehrhundertköpfiges Publikum davor mit seiner Techno-Endlosschleife.

Ende vergangenen Jahres hatten sich hotelgegnerische, eingesessene Schanzen-Initiativen davon ruhigstellen lassen, daß Hotelbauer Storr zwei Millionen Mark für Gemeinnütziges im Quartier springen lassen würde. Ursprünglich war allerdings mit dem Bezirk vereinbart gewesen, daß Storr, der den Turm bereits 1990 für 39.200 Mark erworben hatte, ihn zur Hälfte für öffentliche Zwecke ausbauen sollte. 1996 bekannte der Investor, dessen Liquidität ohnehin lange bezweifelt wurde, daß er dieses Konzept nicht finanzieren könne.

Das neue Hotel-Bündnis aus dem Umkreis des Stadtteilzentrums Rote Flora fordert nun, daß der Turm vollständig sozialisiert werde. uwi

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