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Lecker Shell-Muschel

■ FAZ-Anwalt: „Fremdfinanzierung ist in dem Geschäft doch völlig normal“

Prozeßauftakt im Verfahren der FAZ und ihres Nigeriakorrespondenten Udo Ulfkotte gegen den Journalisten Karl Rössel vor dem Kölner Landgericht: Rössel hatte die Zusammenarbeit zwischen der FAZ und dem Ölmulti Shell mit den Worten „journalistische Prostitution“ kommentiert (taz vom 23.5.).

Die Aussage, er habe auf einer Podiumsdiskussion behauptet, Ulfkotte sei von Shell geschmiert worden, bestritt Rössel. Bis zum 2.7. will das Gericht nun entscheiden, ob sich die Suche nach den authentischen Zitaten lohnt.

Die FAZ klagt aufgrund der Zeugenaussage von Shell-Pressesprecher Rainer Winzenried. Winzenried selbst hatte vier deutsche Journalisten, darunter Ulfkotte, im Oktober auf Shell-Ticket ins Niger-Delta begleitet. In dem ganzseitigen Ulfkotte-Bericht hingegen fehlte jeder Hinweis darauf. Daß Shell die Journalistenreise ins Delta vollständig finanziert hat, ist für FAZ-Anwalt Friedhelm Thome überhaupt kein Thema: „Fremdfinanzierung ist in dem Geschäft doch völlig normal.“

Rössel hingegen wiederholte seine Kritik: „Die Zusammenarbeit mit Shell hat Methode.“ Er verwies auf die Vorwürfe des nigerianischen Literaturnobelpreisträgers Wole Soyinka. Der beschuldigt Ulfkotte, Passagen aus einem Interview mit ihm zugunsten von Shell manipuliert zu haben. Hermann Rheindorf

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